Murray Falls – Richmond 27.8. – 29.8.13 (MB)

Nach einem weiteren Tag bei dem Murray Falls bei Nieselregen fuhren wir weiter nach Townsville, wo es ein Deja-Vu gab. Diesmal suchten wir nicht nach einem Gas-Anschluss, sondern nach einer Papier-Ausdruck-Möglichkeit. Vor den Ferien hatten wir ein Freizügigkeitskonto eröffnet, um unsere Pensionskasse-Beiträge einzahlen zu können. Doch leider fehlte ein Antrag uns so mussten wir das Dokument nun hier ausdrucken, unterschreiben und zurück in die Schweiz zu unserem Finanzberater schicken.

So fuhren wir einmal mehr im Zick-Zack durch diese Stadt und hielten Ausschau nach einem entsprechenden Laden. Schneller als gedacht wurden wir fündig. Danach brauchten wir nur noch die Post und ein Mobiltelefongeschäft um unsere Prepaid-Karte aufladen zu können. Auch dies erledigte sich ratzfatz uns so fuhren wir raus aus der Stadt, immer dem Sonnenuntergang entgegen. Leider war die Sonne schneller als wir und so stellten wir bei Nachteinbruch unser Auto auf einen Stellplatz und genossen den nächtlichen Sternenhimmel über dem Outback von Queensland. Der darauffolgende Tag war unspektakulär, denn wir verbrachten die meiste Zeit im Auto. Immer gerade aus Richtung Westen nach Mount Isa. Nahe am Ziel (ca. 200 Km entfernt) liessen wir uns auf einem Campingplatz in Richmond nieder. Ganz schnell merkten wir aber dass dieser Platz mitten im Nirgendwo uns gefällt und so entschieden wir uns kurzerhand eine weitere Nacht zu buchen und eine längere Erholungsphase einzulegen. Auf dem Weg zum nahe gelegenen Badesee suchten wir uns den Weg durch etliche Exkremente von Kängurus und so erhofften wir uns auch die Tiere am Abend zu sehen. Kurz vor Sonnenuntergang kamen die Wildtiere aus der Gebüsch-Landschaft um zu fressen. Wir hatten natürlich grosse Freude daran.

Der heutige Morgen bot eine Szenerie von der ich wohl nie genug bekommen werde. Kurz vor Sonnenaufgang genoss ich das Panorama auf die Weiten des Outbacks, deren Farben in der Morgenstimmung und die herumhüpfenden Kängurus. Es war einmalmehr unglaublich wunderschön und an diese Stunden im Outback werde ich mich wohl noch ganz lange erinnern und sie vermissen!

Sonnenauf- und untergänge sind für mich magische Momente. Er schleicht sich langsam heran, zeigt für eine ganz kurze Zeit seine volle Farbpracht und verschwindet genau so schnell wie er gekommen ist wieder. Ganz leise, zum eigenen Erstaunen und lassen nichts übrig ausser die Erinnerung. Wenige Minuten, doch tagtäglich, was für ein zauberhaftes Geschenk!

Wenn ich schon von Geschenken schreibe, so möchte ich nun auch einmal darüber berichten was diese Reise für mich darstellt. (Also wer nur Berichte lesen möchte sollte nun schleunigst die Bilder unten anklicken;-)) Schon lange freute ich mich riesig auf diese Auszeit. Doch nun wenn man so mitten darin steckt ist es noch unendlich mal schöner! Jeden Tag sauge ich richtig in mich auf und geniesse meine Familie, das Land und die innere Ruhe sich für alles so viel Zeit zu nehmen, wie es gerade für einen richtig erscheint. Jeder Tag ist ausgefüllt und man hat immer was zu tun, doch das Ganze erlebe ich mit einer noch nie dagewesenen Leichtigkeit (was nicht heisst, dass ich im Alltag Zuhause schwerfällig unterwegs bin…). Nebst dem Genuss gibt der Abstand vom Berufsleben und dem Alltag in der Schweiz mir Gelegenheit darüber und über mich selbst nachzudenken. Zu Beginn träumte ich unheimlich viel von erlebten Ereignissen oder Dinge die mich auch früher für eine längere Zeit beschäftigten. Nun hat sich dies gelegt und ich merke wie ich vieles erledigen konnte, eben diese Leichtigkeit!

 

Für alle die gerne reisen und Gedankensblitze über eine Auszeit haben, denen kann ich nur anraten diese Ernst zu nehmen und weiter zu verfolgen. Eine Auszeit muss nicht ans Ende der Welt führen, so wie wir es machen. Es kann überall sein, aber viel Zeit mit seinen Liebsten erleben, das ist wichtig und kann mit nichts ersetzt werden!

Mittagsrast am Highway Während der Fahrt Unser Glücksengel von Rahel Outback

Innisfail – Murray Falls 25.8.13 (EB)

Am Morgen im Pool gelang es Zoé erstmals ein paar Meter alleine zu schwimmen. Auch Cédric übt bereits fleissig. Unsere Weiterreise haben wir so geplant, dass wir demnächst ins Herz von Australien aufbrechen werden. So durchqueren wir dann den ganzen Kontinent und können die Westküste hinunterreisen. Der schnellste Weg von Cairns nach Alice Spring führt über Townsville. Deshalb fahren wir nun wieder ein Stück südlich. Diesmal wollten wir einen Halt in Mission Beach machen. Der Ort begeisterte uns sofort. Traumhafte Strände, herzige Häuser mit Cafés, Restaurants und Souvenirläden versprühten eine lockere Ferienstimmung. Aber wie es so ist mit den schönen Plätzen: sie sind schnell alle belegt. Der Campingplatz war voll und wir fanden nicht mal einen Parkplatz für eine Mittagsrast. Hier im Norden herrscht momentan Hochsaison, da viele Süd-Australier in dieser Jahreszeit den warmen Winter hier verbringen. Etwas genervt über diese viele Leute fuhren wir die Strasse wieder hinauf Richtung Bruce Highway. Unterwegs entdeckten wir einen Parkplatz bei einem Regenwald. Wir parkierten unsern Charly, packten unsere Stühle aus und kochten unser Mittagessen. Der Verdauungsspaziergang durch den Regenwald war wunderschön. Gestärkt sassen wir uns wieder ins Auto und fuhren weiter. Ein Wegweiser machte uns auf die Murray Falls aufmerksam. Neugierig bogen wir ab und folgten den Schildern, die uns zu einem Campingareal in einem weiteren Nationalpark führten. Nebst dem Wasserfall konnte man auch baden. Wir waren begeistert vom neu entdeckten Ort. Da man den Campingplatz aber nur online bezahlen konnte, mussten wir nochmals ca. 4 km zurückfahren, bis wir Mobiltelefonempfang hatten. Nachdem wir dies erledigt hatten, erkundeten wir die Swimming Holes im Fluss. Wunderschön! Es erinnerte mich ein wenig an die schönen schweizer Bergflüsse. Der grosse Unterschied: Man kriegt hier keinen Wadenkrampf  sobald man das Wasser berührt! So hatten wir viel Spass bei den natürlichen Rutschbahnen. Den Apéro nahmen wir auf der Aussichtsplattform beim beeindruckenden Murray Fall. Zurück bei Charly hiess es dann Fajitatag! Gerne hätten wir noch ein Feuer gemacht, doch uns fehlte leider das Holz. Wir hätten es mitbringen müssen, da es verboten ist hier im Nationalpark Holz zu sammeln. Tja ohne Feuer, aber dafür mit einem unglaublichem Sternenhimmel, wussten wir, dass wir hier etwas länger bleiben werden.

roter Pilz Nationalpark 1 Nationalpark 2 Murray Falls 1 Murray Falls 2 Murray Falls

Cooktown- Lakefield National Park 23.8.13 (EB)

Nochmals kurz in den Pool, Vorräte aufstocken und dann gings wieder los. Wir beschlossen, nochmals eine 4WD-Strecke zu fahren, die durch den Lakefield National Park führt. Da wir im National Park übernachten wollten, reservierten wir uns per Telefon einen Platz im Voraus. Kurz nach Mittag erreichten wir diesen Platz an einer Lagune und merkten, dass es hier nur einen Platz gibt. Wir und die Natur! Martin machte seine ersten Freudesprünge, ich musste mich noch etwas an den Gedanken daran gewöhnen, dass wir alleine bei den Krokodilen und Schlangen sind, weit weg (für schweizer Verhältnisse) von der Zivilisation. Aber es war wirklich wunderschön und auch ich genoss diese Stille. Abgesehen von vielen Vögeln, ein paar Kühe die mal vorbeizogen, das Krokodil auf dem Warnschild und einer Schlangenhaut, erblickten wir keine Tiere. Am Abend strahlte zuerst unser Lagerfeuer (auf dem das Brot für den morgigen Tag gebacken wurde) und danach einen unglaublichen Sternenhimmel. Wir sind definitv angekommen.

Route to Laura Lakefield Nationalpark 1 Lakefield Nationalpark 2 Lakefield Nationalpark 3 Cédric 1 Lakefield Nationalpark 4 Lakefield Nationalpark 5

Cape Tribulation – Cooktown 22.8.13 (EB)

Wir verliessen den schönen Campingplatz und führten unsere Offroadtour auf dem Bloomfieldtrack weiter. Die Kinder hatten sehr Spass an den Flussüberquerungen. Bevor wir nach Cooktown kamen, wollten wir die Trevethan Falls besichtigen. Wir haben gelesen, dass es dort zwei Stellplätze hat und man unter dem Wasserfall baden kann. Leider verpassten wir die Abzweigung und gelangten zuerst doch ins Städtchen Cooktown. So füllten wir Charlys Tank (mit Diesel!) und fuhren nochmals ein Stück zurück. Durch einen schmalen Waldweg (wir waren froh über die Höherlegung unseres Autos) gelangten wir zum Parkplatz, wo noch ein anderes Auto stand. Zu Fuss ging es dann ca. 400m zu den Wasserfällen. Wir kreuzten die andere Familie, die uns erzählte, sie hätten eben eine Wasserschlange gesehen, wir sollen vorsichtig sein. Somit wurde nichts mit baden. Wir wurden dafür mit einem bezaubernden Blick auf den Wasserfall und den natürlichen Pool belohnt. Schlangen sahen wir zu Martins Enttäuschung keine. Nach einem kleinen Happen fuhren wir dann ins herzige Städtchen Cooktown (2100 Einwohner). Es war die erste Siedlung der Europäer auf dem australischen Kontinent, wenn auch nur vorübergehend. James Cook und seine Crew liessen sich hier für 48 Tage nieder, um sein Schiff zu flicken, dass zuvor vor der Küste des Cape Tribulation auf ein Riff aufgelaufen war. Wir entdeckten schnell einen Stellplatz für 5 Dollar pro Nacht. Dafür musste man sich beim Council melden und bezahlen. Dort erklärte man uns, dass man für den Stellplatz ein eigenes WC und Dusche haben muss. Die freundliche Dame gab und jedoch eine Liste mit allen Campingplätzen in der Nähe. Die Entscheidung fiel schnell auf den zentralsten Platz mit Swimmingpool, den wir dann ausgiebig genossen.

Trevethan Falls 2 Trevethan Falls 1 Trevethan Falls 3

Cairns- Daintree Rainforest 20.8 -21.8.13 (EB)

Wir nahmen es am Morgen gemütlich: Zmörgele und Pool geniessen. Ich ergriff die Gelegenheit der Waschmaschinen und wusch nochmals eine Ladung. Kurz vor 11 Uhr waren wir in der VW-Garage. Während dem Charly den neuen Sensor bekam, verweilten wir uns im Büro mit Zeitunglesen und zur Freude der Kinder Fernsehschauen. Eine knappe Stunde später suchten wir nochmals den Gas-Shop auf, um den Anschluss wechseln zu lassen. Natürlich schloss Martin alles gleich an und wir versuchten unsere Herdplatte aus. Welchen Ärger! Es funktionierte immer noch nicht! Martin hatte den Verdacht, dass die Gasflasche leer war. Nach kurzem Nachfragen im Shop, ob es sein könnte, dass wir eine leere Gasflasche im Campingladen gekauft haben, meinte der Mann, ja. Wir müssten noch zu einem Gasfüller gehen…. Einmal mehr wundern wir uns über Australien… Was macht das für einen Sinn, leere Gasflaschen zu verkaufen? Andere Länder, andere Sitten! Wir fuhren zurück zum Campingplatz um die Wäsche abzunehmen und die Gasflasche füllen zu lassen. Und dann, dann hatten wir endlich Gas in unserer Küche! Wir erledigten einen Grosseinkauf im Supermarkt und fuhren aus der Stadt Richtung Cap York. Alle Probleme waren gelöst, wir hatten alles erledigt (ziemlich genau 1 Monat nach unserem Abflug in der Schweiz und 2500 zurückgelegten Kilometer in Australien), ein ganz neues Gefühl. Endlich sind wir zu 100 % bereit uns auf dieses Land einzulassen.

Mit einer kleinen Autofähre überquerten wir den Daintree River und der älteste Regenwald der Welt lag uns zu Füssen. Nach ca. 1 Stunde Fahrzeit durch den Wald entdeckten wir einen schönen Stellplatz. Wir stellten unser Auto in die zweitletzte freie Nische und richteten uns ein. Es war bereits nach 18 Uhr und somit dunkel. Man musste sich online anmelden und während dem Martin das eben versuchte, kam ein Auto und Deutsche sagten uns, dies sei ihren reservierten Platz. Diese Stellplätze in den Nationalparks müsse man Tage voraus reservieren, sonst hätte man keine Chance. Enttäuscht packten wir alles wieder zusammen und fuhren durch den dunklen Wald. Wir hatten aber Glück und schon bald fanden wir am Cape Tribulation einen Campingplatz direkt am Meer mitten im Regenwald. Was möchte man noch mehr? Am nächsten Morgen betrachteten wir den traumhaften weissen Sandstrand. Schade, dass sich auch Krokodile diese herrlichen Plätze aussuchen… Baden war somit nicht möglich. Martin verwöhnte uns aber mit feinen Pancakes zum Frühstück und versuchte sein erstes Brot auf dem Grill.

Dann wagten wir uns an unsere erste 4WD Strecke. Sehr steil ging es immer wieder hinauf und hinunter und wir waren froh über unsere Untersetzung. Die 3 Wasserüberquerungen verliefen problemlos. Durch das Gerüttel im Auto schliefen beide Kinder ziemlich schnell ein, was uns eine ruhige Fahrt verschaffte ohne Kasperlis und Co. Wir besichtigten die Bloomfields Wasserfälle und liessen uns kurz nach dem Mittag auf einem herrlichen Campingplatz nieder. Der Rest des Tages verflog wie im Flug mit spielen, Berichte schreiben und Modellhelikopter zusammenbauen. Am Abend gab es einen feinen Eintopf auf dem offenen Feuer.

Beachpanorama Baumkrone 1 Charly 1 Martin 1 Klettern 3 Klettern 2 Klettern 1 Eva 1 Flussueberquerung Flussfaehre Cédrics Grillstelle Zoés Picknick Charly 1 Happy Birthday Kerzenausblasen

Cairns 19.8.13 (EB)

Am Montagmorgen standen wir nochmals früh auf, damit wir um 7 Uhr abfahren konnten und unseren Charly in die VW-Garage zu bringen. Mein lieber Bruder hat uns zuvor per Skype ganz genau erklärt, was passiert wenn Benzin statt Diesel in den Tank kommt und was alles kaputt gehen kann beziehungsweise wie hoch der Schaden sein könnte. Wir waren also ziemlich nervös, dennoch aber voller Hoffnung, dass alles gut kommt. Per Bus gelangen wir ins Zentrum von Cairns und genehmigten uns ein leckeres Frühstück in einem Bistro. Dann nahmen wir uns wieder einmal unserem zweiten Problem an: der Gasanschluss. Wir liefen zu dem Shop, bei dem wir am Freitag schon mal kurz waren. Diesmal war der Besitzer hier und wir glaubten es kaum, aber er konnte unseren europäischen Anschluss abschneiden und kurzerhand einen australischen Verschluss anschrauben. Alles ganz schnell und ganz einfach! Wir hinterfragten uns ein bisschen, da wir in Townsville von einem Laden zum anderen gerannt sind und niemand sich unserem Problem stellen wollte. Wenn sie etwas noch nie gemacht haben, heisst es sofort, dass sie es nicht können und ganz nett wird man an jemand anderen verwiesen… Überglücklich verliessen wir also diesen Shop und da die Sonne bereits wieder heiss herunterbrannte, machten wir uns auf zu Cairns Lagune. Sie ist künstlich angelegt worden, aber sehr schön gemacht mit Blick aufs Meer. Die Kinder konnten sändelä und sich im Wasser vergnügen. Kurz vor 15 Uhr wollten wir uns wieder in die Stadt aufmachen, als das Telefon klingelte. Mit Charly sei alles in Ordnung, er sei abholbereit. Was für eine Erleichterung! Wir wollten auf direktem Weg zur Garage zurück. Ein Halt gab es dennoch, Martin kaufte sich einen australischen Hut aus Känguruleder (Barmah). Die Kinder entdeckten für sich auch 2 Hüte, bei denen wir nicht Nein sagen konnten. Den Preis für die 3 Hüte konnte Martin nicht herunterhandeln, dafür schenkte die Verkäuferin den Kindern noch ein Australien-T-Shirt. Dann suchten wir den richtigen Bus am Busbahnhof. Als wir bei Terminal E einsteigen wollten, fragten wir noch zur Sicherheit und der Buschauffeur erklärte uns wir müssen bei G oder H einsteigen. So liefen wir die paar Meter weiter nach vorne und warteten. 5 min später fuhr der Bus, der bei Terminal E gestanden war, die paar Meter nach vorne zu G, hielt an und der Chauffeur, der uns eben aufgeklärt hat, liess uns hinein. Das ist australische Logik! Nun ja, lange blieben wir nicht im Bus. Kaum fuhr er ab, bemerkte ich, dass Cédric seinen Hut nicht mehr auf dem Kopf hatte… Genervt stiegen wir bei der nächsten Haltestelle aus, überquerten die Strasse und nahmen den nächsten Bus zurück. Aber dieser Montag meinte es wirklich gut mit uns und so fanden wir Cédrics Hut auf dem Bänklein bei Terminal G. Ganz so erfolgreich wie wir dachten, war der Tag schlussendlich aber doch nicht. Als wir mit Charly abfahren wollten, leuchtete das Motorenlämpchen immer noch. Nach kurzer Analyse vereinbarten wir nochmals einen Termin für den nächsten Tag, da der Sensor ausgewechselt werden musste. Auf dem Rückweg zum Campingplatz, auf dem wir bereits die erste Nacht in Cairns verbrachten (etwas ausserhalb der Stadt und kein Internet, dafür Spielplatz und schöneren Pool, Schildkröten und günstiger), kauften wir noch eine Gasflasche und einen neuen Verschluss, da wir gleich bemerkten, dass unser gewechselter Anschluss auch nicht auf die Gasflasche passt. Schlussendlich mussten wir aber doch in der Campingküche kochen, da Martin die Anschlüsse nicht selbst wechseln konnte.

Juhuui lagoon 2 an other wildbird lagoon 1 Wer isst was? Cédric Eva

Cairns 17.8. – 18.8.13 (EB)

Den Samstag verbrachten wir auf dem Campingplatz. Nebst kochen, essen, abwaschen stand Wäsche waschen, Sonntag planen, baden, Zahlungen erledigen und online-Einkäufe tätigen (gestohlene Sachen, die wir hier nicht bekommen) auf dem Programm.

Für den Sonntag haben wir uns eine Great Barrier Reef-Tour ausgesucht. Deshalb standen wir vor Sonnenaufgang mit dem herrlichen Gezwitscher australischer Vögel auf. Um 7.05 Uhr brachte uns ein Shuttle-Bus zum Hafen (Cédrics Highlight). Noch bevor wir an Bord durften, wurde uns eine Nummer zugeteilt (für Kontrollzwecke). Dann wurden wir Vier gleich mit Flossen, Taucheranzug, Schnorchel und Taucherbrille ausgestattet. Die Kinder erhielten zusätzlich eine kleine Schwimmweste. Nach dem Ausfüllen einiger Formulare legte das Schiff ab und nahm Kurs zum ersten Halt. Auf der Überfahrt konnten wir frühstücken und es wurden uns viele Anweisungen für Notfälle erläutert. Ausserdem erhielten wir Tipps zum Schnorcheln und eine kleine Einleitung fürs Tauchen. Im Preis inklusiv war ein Schnuppertauchgang. Zusammen mit 3 Anderen wurde ich gleich in die erste Gruppe eingeteilt. So ganz wohl war mir der Gedanke, ins Meer abzutauchen nicht. Mir ist noch gut in Erinnerung als ich auf den Galapagos beim Schnorcheln von Seehund, Schildkröte und Pinguin umzingelt wurde. Nun ja, heute, wieder ein Jahr älter, wollte ich was Neues wagen. Nach dem ersten Eingewöhnen mit dem Atmen war ich bereit in die Tiefe zu gehen. Leider hatte ich jedoch Mühe mit den Ohren. Es gelang mir nicht richtig, den Druck auszugleichen. So entschied ich mich bald aufzutauchen. Den Rest der Familie fand ich gleich am Schiffsrand beim Einstieg ins Wasser. Die Kinder trauten sich noch nicht so ganz ins kühle Nass hinein. Zoé kam dann aber mit einem Rettungsring ins Meer und war sofort begeistert, als sie durch ihre Taucherbrille Fische entdeckte. Cédric bevorzugte es am Rand zu sitzen und mit einer Schwimmnudel zu „fischen“. Während Martin eine Schnorcheltour unternahm, wagten Zoé und ich uns auch ans Riff und guckten den verschiedenen Fischen zu. Das Riff selbst hatte ich etwas schöner erwartet, farbiger. Ich hatte den Eindruck, dass doch schon vieles kaputt war. Es hatte aber wirklich viele Fische und es war berührend zu sehen, wie viel Spass Zoé beim Schnorcheln hatte.  Es tat sich eine neue Welt für sie auf.

Martin durfte dann auch noch eine neue Welt entdecken. Er kriegte das Tauchen super auf die Reihe und konnte so etwa auf 4 m hinunter tauchen. Zum Glück nahm er die GoPro-Kamera mit, so dass wir es dann auch etwas miterleben können.

Die Kinder und ich durften während dieser Zeit eine kleine Bootstour mit einem Glasbodenschiff unternehmen. So konnte Cédric auch einige Fische entdecken und wir fanden sogar Nemos Familie und sein Zuhause. Zurück auf dem grossen Schiff, gab es das feine Mittagessen und wir fuhren an einen zweiten Ort.  Cédric nutzte das für sein Mittagsschläfchen und Zoé konnte es kaum erwarten wieder ins Meer zu springen. Sie schnorchelte ausgiebig, abwechselnd mit Martin oder mir. Bei der Rückfahrt nach Cairns stiessen wir auf meinen Geburtstag an. Obwohl das Great Barrier Reef weder Martin noch mich umgehauen hat (Sicherlich gäbe es noch schönere Abschnitte, wenn man bedenkt, dass das Great Barriere Reef dieselbe Fläche wie Deutschland aufweist. Aber wenn man Galapagos gesehen hat, kann dies wohl kaum mehr getoppt werden), fanden wir es einen schönen Ausflug, der sich absolut gelohnt hat. Aber mein heutiges Highlight war nicht irgendein Tier, sondern unsere Tochter!

Evas Tauchversuch Zoé Unterwasser 3 Unterwasser 2 Unterwasser 1 Cédric Eva Schnorcheln Zoé Martin Schnorcheln Zoé Eva 3 Schnorcheln Zoé Eva 2 Zoés Happy Day Schnorcheln Zoé Eva 1

Cairns 16.8.13 (MB)

Heute Morgen wollten die Kinder natürlich den Pool ausprobieren, während ich das Auto wieder fahrtüchtig machte. Das Motorenzeichen leuchtete leider immer noch und so war kein Vorbeikommen an der VW-Garage möglich. Zuerst fanden wir einen Campingshop in dem wir (ausser des Gasanschlusses!!!) alles fanden, was auf der Einkaufsliste stand.

In der Garage erfolgte dann die Hiobsbotschaft des Tages:

Unser Auto muss am Montag vom Bleifrei, welches ich vor zwei Tagen tankte, befreit werden. Im Unglücksfall nahmen Teile daran Schaden, was den Preis aber auch die Wartezeit verlängern könnte. Sch…!

Also war sofort klar, wo wir die nächsten Nächte verbringen werden. Mit der Hoffnung, dass nicht noch mehr am Auto passiert  fuhren wir auf den Zeltplatz im Zentrum von Cairns und buchten einen Platz für die kommenden Wochenendtage. Nach einem Bier ging es mir schon wieder besser und den Nachmittag verbrachten wir am Pool.

Der Zeltplatz verfügt über Gratis-Internet (eigentlich beschränkt auf drei Stunden oder 50MB, doch den Zugang konnte ich ganz leicht manipulieren, so haben wir nun endlos Zugang ;-)) und so können wir dieses Wochenende mit der Zurückgeblieben in der Schweiz ausgiebig skypen.

Saunders Beach – Cairns 14.-15. 8. 13 (MB)

Den zweiten Tag in Saunders Beach verbrachten wir mit nichts tun. Die Kinder genossen ausgiebig die Rollenspiele mit Vater und Kind oder Mann und Frau und wir plauderten ein wenig mit den Nachbarn und erhielten auch gleich eine Einladung für einen Besuch in ihrem Strandhaus an der Südküste Australiens.

Einmal mehr überwältigte uns der schöne Strand doch leider ist es nun vorbei mit Baden, ausser man möchte ein Blinddate mit den Salties (Salzwasserkrokodilen) erleben.

Als die Kinder am Abend in ihrem Zimmer;-) verschwunden waren, schmiedeten wir die Pläne bis November, da wir ja dann in Perth meine Eltern wiedersehen werden. Dieses Land bietet einfach eine Riesenauswahl und die Strecken sind ebenso riesig. Mit den Jahreszeiten kommen wir ein wenig in die Not, da man bis Oktober Alice Spring bzw. Uluru (im Herzen Australiens) aber auch die Kimberley (Nordwestküste) besichtigt haben sollte. Nach langem hin und her fanden wir wohl die beste Variante: Zuerst geht es in das tropische Gebiet und nach Cooktown, nördlich von Cairns. Anschliessend fahren wir durch die endlosen Sandgebiete nach Alice Spring und besuchen den Uluru. Zu guter Letzt nehmen wir Kurs in Richtung Darwin, biegen jedoch frühzeitig ab zu den Kimberleys. Die Distanzen betragen jeweils um die 3000 Kilometer. Somit war klar, dass wir morgen bis nach Cairns wollen.

Alles zusammenpacken klappt nun schon recht schnell und so wollten vor dem Mittag noch einmal einen letzten Anlauf in Townsville für unser Gas-Anschlussproblem nehmen. Leider hatten wir auch diesmal keinen Erfolg und als auch nirgends ein Campingladen in Sicht war, fuhren wir bald los nach Cairns. Seit diesem Morgen leuchtet auf dem Armaturenbrett das Motorenzeichen. Also werden wir in Cairns sicherheitshalber eine VW-Garage aufsuchen, um dies abklären zu können. Als wir auf einem Rastplatz unserer Blase eine Entspannung gönnen wollten, hielt neben uns ein VW T3 und eine Frau begrüsste uns in Schweizerdeutsch. Ich mag mich gleich daran erinnern, dass wir sie überholt hatten. Sie wiederum ist natürlich sehr erstaunt gewesen über das Fahrzeug mit CH-Kennzeichen und hielt deshalb an. Wir haben uns sehr darüber gefreut und so plauderten wir ein bisschen über unsere Vorhaben. Sie ist vor drei Jahren nach Australien ausgewandert und hat in Alice Springs gearbeitet. Wie das Leben so spielt hat die Liebe und die Arbeit nicht ewig gehalten und seither ist sie mit ihrem Auto in Australien unterwegs und geniesst das Leben „on the road“. Reisen ist einfach enorm spannend. Man lernt so viele Menschen und ihre Lebensformen kennen. All das erweitert die eigene Vorstellung von Lebensqualität und es wird einem bewusst, was für ein Potenzial die eigene Lebenszeit hat!

Mit etwas Verspätung erreichten wir Cairns. Gleich suchten wir nach einem günstigen Stellplatz für die nächste Nacht. Doch in der Nähe einer Stadt ist „günstig“ nicht einfach. Auf einem Platz ausserorts war das Übernachten verboten. So fuhren wir wieder zurück in die Stadt und nahmen, da die Dämmerung schon fortgeschritten war, einen offiziellen Zeltplatz für eine Nacht.

Mackay – Saunders Beach 12.-13. 8. 13 (MB)

Der Norden ruft und so verliessen wir am Morgen nach dem Frühstück den Hillsborough Nationalpark. Unsere Tankanzeige neigte sich bereits wieder sehr auf die linke Seite und so hielten wir nach einigen Kilometern an einer Tankstelle. Wie üblich hielt ich bei einer Tanksäule mit schwarzem Griff, wie es sich gehört. Als ich mit Betanken begann roch es eher nach Benzin als nach Diesel und so stoppte ich gleich wieder und liess mir sagen, dass hier alles Bleifrei sei und sich die Dieseltankstelle etwas weiter hinten befände. Eva bezahlte diese 7 Liter, welche bereits in meinen Tank floss und ich fuhr etwas nervös an die richtige Tankstelle. Als ich den Tankdeckel öffnete befand sich der Tank vom Bleifrei bereits unter Druck, so dass gleich ein paar Tropfen oben wieder herausschossen. Nun wurde es mir ein bisschen mulmig, denn ich hatte in der Schweiz von ausgebrannten T5’s gelesen welche die Ursache im Betanken mit Bleifrei statt Diesel hatten.

Mit einem vollen Tank Diesel hoffte ich jetzt einfach eine Mischung erreicht zu haben, welche nichts ausmachen kann.

Danach war es meine erste Autofahrt in meinen Leben in der ich hoffte, dass sich der Tank möglichst schnell entleeren würde. So fuhr ich auch mit einer etwas überhöhten Geschwindigkeit und wir erreichten am Nachmittag Townsville, eine schöne Stadt direkt am Meer. Leider war der ansässige Zeltplatz bereits ausgebucht und so suchten wir nach einer Alternative. Eine halbe Stunde nördlich von Townsville fanden wir einer der letzten Gratis-Stellplätze direkt am Meer, samt sanitärer Einrichtung. Wir waren nun froh, dass der Zeltplatz keine Parzelle mehr anbieten konnte, denn hier war es traumhaft.

Nach einer Nacht mit vielen Unterbrüchen (in der Nacht peitschte laut das Wasser vom Rasensprenger regelmässig ans Auto) stand eine Einkaufstour auf dem Tagesplan. Uns fehlt nämlich immer noch ein passender Gasanschluss für den Kochherd. Doch zuerst wollten wir in Townsville das grosse Great Barriere Reef Aquarium besuchen, da wir dem wirklichen Riff fernbleiben werden. Nebst der Vielfalt der Meeresbewohner konnten wir den Schildkrötenspital besichtigen.

Danach ging der Einkaufsmarathon los:

Im Westen der Stadt fanden wir nach langem Suchen den ersten potenziellen Laden für unser Gasproblem. Leider hatte der nichts Passendes und verwies uns in einen zweiten Laden im Norden der Stadt. Leider kannte das Navi die Adresse nicht und so ging das Suchen los. Mit Hilfe der Karte im Mobiltelefon fanden wir irgendwann den besagten Laden. Zuerst sah er keine Möglichkeit, doch als ich ihm die Anschlüsse im Auto zeigte glaubte er was zu haben. Er kam jedoch wieder mit leeren Händen aus dem Lager und so verwies er uns an einen weiteren Laden im Süden der Stadt, welcher ganz bestimmt das benötigte Teil haben wird. Leider hatte er keine Adresse und erklärte mir im Aussie-Dialekt den Weg durch eine Stadt, welche wir nicht kennen. Und weiter ging’s los. Ein bisschen überrascht den Laden so schnell gefunden zu haben hörten wir zu unserem Erstaunen ein „no problem“. Sie kam mit einem Schlauch aus dem Laden und wollte es montieren doch leider klappte auch da der Versuch um wenige Millimeter nicht. Sie wollte uns an den vorher besuchten Laden verweisen und gab uns nachher eine weitere Möglichkeit am anderen Stadtende. So jetzt hatten wir genug und tätigten erstmals unseren Lebensmitteleinkauf. Dazu gönnten wir uns eine kleine Mahlzeit zur Stärkung.

Zum Glück lag diesmal der Laden auf dem Rückweg zu Saunders Beach, denn er hatte bereits geschlossen.

Am Strand genossen wir den traditionellen Apero bei einem herrlichen Sonnenuntergang hinter dem Palmenmeer, welcher alles Vergessen lässt. Wir hatten zu Viert eine Menge Spass und genossen diese Auszeit einmal mehr aufs Tiefste!!!