Gefahren: 795km (13981km)
Sobald uns die Sonne weckte, packten wir zusammen und fuhren in den Kalbarri National Park. Auf dem Parkplatz dort stärkten wir uns mit einem Müesli und wir merkten schnell, dass das Thermometer in die Höhe schiesst, obwohl es uns an der Küste relativ frisch vorkam. Mit den Wanderschuhen an den Füssen machten wir uns auf zum Naturs Windows. Wir bestaunten die schöne Landschaft, entdeckten ein paar blühende Wildblumen und konnten ein Wildschwein beobachten, das im Flussbett an einem Wasserloch trank. Die Hitze und wieder einmal die Fliegen liessen unsere Pläne schnell ändern. So wurde nichts aus der grossen Wanderung, sondern nach der Aussicht beim natürlichen Fenster gings gleich wieder zurück ins Auto.
Somit waren wir relativ früh auf der Strasse und erreichten um die Mittagszeit die Stadt Geraldton. Nach einem kurzen Einkaufsstopp und einem Mittagessen entschieden wir uns noch etwas weiter zu fahren. Zoé machte sich auf der Sitzbank bereit fürs Mittagsschläfchen, Cédric bezog sein „Bett“ ganz hinten im Auto. Es ging nicht lange bis beide friedlich schliefen. Martin nützte die Chance und gab Gas. Ich legte meine Füsse hoch und genoss die vorbeiziehende Landschaft, die sich langsam veränderte. Die rote Erde verschwand immer mehr und grosse, bewirtschaftete Getreidefelder tauchten auf. Ein entgegenkommendes Polizeiauto drehte um und gab uns zu verstehen, dass wir anhalten sollen. Ich wurde ganz nervös, einerseits weil die Kinder nicht angeschnallt waren, andererseits weil wir nur die Genehmigung für Queensland-Strassen gelöst haben (eigentlich müssten wir in jedem Bundesland wieder einen neuen Stempel holen…). Der freundliche Polizist fragte uns zuerst wie es uns geht und war dann erstaunt, dass wir das Steuer auf der anderen Seite haben. Dann klärte er uns auf und meinte wir wären 85 km/h gefahren anstatt den erlaubten 70 km/h. Dies sei sehr gefährlich…. Er fragte nach dem Führerausweis und verschwand dann mit Martins schweizerischem Ausweis für einen Moment. In dieser Zeit erwachten unsere Kinder natürlich. Cédric befahl ich, sich wieder ruhig hinzulegen damit man ihn nicht sieht und Zoé musste sich anschnallen. Gleich darauf händigte uns der Polizist den Ausweis zurück und ohne einen Blick auf unsere Rückbank wünschte er uns eine gute Weiterfahrt. Uff! Wir rätselten beim Weiterfahren ob sie tatsächlich unsere Geschwindigkeit beim Entgegenkommen messen konnten oder ob sie gedacht haben, dass ich mit den Füssen oben am Steuern bin…
Beim Head Cliff fanden wir einen sehr schönen Gratis-Stellplatz direkt am Meer. Da es sehr viel Seegrass am Ufer hatte, verzichteten wir aufs Baden und sahen vergeblich nach Seekühen Ausschau.
Am nächsten Morgen frühstückten wir wegen den Fliegen im Auto. In Jurien Bay genehmigten wir uns eine Kaffeepause während sich die Kinder beim grossen Spielplatz austobten. Wir fuhren noch etwas weiter bis nach Cervantes und verbrachten dort auch einen badelosen Tag, da ein frischer Wind übers Land zog. Wir müssen uns immer wieder daran erinnern, dass es hier ja erst Frühling ist. Die zuhnehmenden Wildblumen und blühende Bäume helfen uns dabei. Ja, in dieser Gegend hat es wieder richtige Bäume. Es wurde wieder grüner, sogar Wälder tauchten auf.
Kurz vor 5 Uhr standen Martin und ich am folgenden Tag auf um rechtzeitig zum Sonnenaufgang bei den bekannten Pinnacles zu sein. Die Kinder liessen wir schlafen. Einmal mehr erstaunte uns die australische Landschaft. Aus dem grünen, dicht bewachsenen Gebiet taucht plötzlich eine karge Sandwüste mit diesen bizzaren Steinfelsen auf. Da die Kinderlein immer noch tief in ihren Träumen schwelgten, verzichteten wir auf den Spaziergang und machten es so wie wahrscheinlich die meisten Australier: Wir fuhren den Drive-Walk. Sehr beeindruckt verliessen wir die Pinnacles und konnten beim Rückweg einige Kängurus beobachten. Eine Mutter war mit ihrem Jungen auf der Strasse und wir konnten sehen, wie das Kleine in den Beutel kletterte. So setzten wir beschwingt mit unseren beiden Schlafkappen unsere Weiterfahrt in den Süden fort. Gegen 9 Uhr erreichten wir voller Vorfreude Perth. Nach so langer Zeit im Busch freute es uns riesig wieder einmal Stadtluft zu schnuppern. Je näher wir dem Zentrum kamen, desto mehr erinnerte es uns an Paris, wenn man sich nordwestlich an La Defense nähert. Es gefiel uns auf den ersten Blick obwohl wir schon fast etwas überfordert waren mit so viel Verkehr und Ampeln. Wir hielten beim Sir James Mitchell Park um zu überprüfen, ob beim Parkplatz ein Campingverbotsschild angebracht wurde. Dies war leider der Fall und so blieb es bei einem schönen Spaziergang und Spielplatzbesuch. Bei der Fahrt durchs Zentrum sahen wir keinen Parkplatz und so hielten wir etwas ausserhalb beim Mac Donalds um unseren Hunger zu Stillen. Im Swan Valley Quartier bezogen wir unseren Campingplatz und verbrachten den heissen Nachmittag im Pool. Der nächste Tag war etwa 10 Grad kühler (26 Grad) und somit perfekt für einen Stadtbummel in dieser freundlichen, beschaulichen und sauberen City.
PS: Unser Charly hats vor mir ins Facebook geschafft J
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