Gefahren: 444km (22298km)

Nach unserem Besuch auf dem Immigrationsamt wussten wir zwar immer noch nichts Konkretes, waren aber guter Dinge alle Beamtenwünsche erfüllt zu haben. Zusätzlich zu dem neuen, beglaubigten Familienschein und den beglaubigten Passkopien schickten wir ihnen am Abend noch die offizielle, englische Übersetzung des Familienbüchleins. Wir wagten uns Adelaide zu verlassen und weiterzureisen. Ob es nun mit dem Visum der Kinder klappt, liegt nicht mehr in unseren Händen. Unsererseits haben wir mit viel Unterstützung aus der Schweiz alles Mögliche getan. Besonderer Dank nochmals an Christian und Rolf!!!

Eigentlich wollten wir der Küste nach fahren. Da es aber an Übernachtungsmöglichkeiten fehlte, fuhren wir etwas ins Landesinnere, um zwei Nationalparkstellplätze zu begutachten. Frustriert stellten wir fest, dass beide über den Sommer geschlossen haben. Wohl oder Übel mussten wir weiterfahren. Bei den Restareas hing jedes Mal ein No Camping-Schild. Wild campieren geht in dieser Gegend auch nicht mehr wirklich, da jedes Feld umzäunt ist und in Privatbesitz ist. So kam es, dass wir bis nach Victor Harbor fuhren, ohne die schönen Strände dazwischen genossen zu haben. Doch schliesslich waren wir froh, einen Campingplatz gefunden zu haben, assen frierend feine Fajitas bei nur noch 14 Grad Celsius und spielten einmal mehr ein Siedler am Abend. Am nächsten Morgen machten wir uns zu Fuss auf ins Städtchen. Es herrschte emsiges Treiben, sogar ein kleiner Jahrmarkt zierte die Stadt. Da man aber für die kleinste Bahn bzw den kleinsten Stand mindestens 10 AUD zahlt, mussten wir unseren enttäuschten Kindern erklären, dass uns dies zu teuer ist. Stattdessen gab es einen feinen Donuts für jeden und wir kauften uns Ticket für das Horsetram. Während Oli und Martin den 600m langen Steg zu Fuss überquerten, setzte ich mich mit den Kindern aufs Doppelstocktram. Was für einen Freudetag für Cédric! Er fand das Pferd dann jedoch etwas langsam, doch das Doppelstocktram unschlagbar. Das Pferdetram brachte uns auf die Granite Island, auf der viele, kleine Pinguine leben. Allerdings kommen diese herzigen Kreaturen erst nach Sonnenuntergang, deshalb kamen wir sie nicht zu Gesicht. Dafür boten uns einige Delfine eine kleine Show. In der Bucht, in der wir unser Picknick assen, kamen sie recht nahe ans Ufer ran. Ausserdem sprangen sie zweimal richtig auf, so dass ihr ganzer Körper aus dem Wasser ragte. Es war fantastisch! Trotz des heftigen Windes spazierten wir den 1.3 km langen Weg rund um die Insel. Während die Männer wieder zu Fuss zum Festland gelangten, genossen wir nochmals eine Fahrt mit dem speziellen Gespann, bevor es dann wieder zurück zum Holiday and Cabin Park ging. Ein wirklich schöner, erlebnisreicher Tag neigte sich dem Ende zu. Heute Morgen reisten wir nach Goolwa weiter. Dort erkundigten wir uns bei der Touristeninformation ob es eine Möglichkeit gibt, am Meer nach weiter zu fahren. Es wurde uns aber erklärt, dass wir der Hauptstrasse folgen müssen und den grossen Bogen um den Lake Alexandrina machen müssen. Getröstet wurden wir damit, dass wir dabei nochmals eine Weinregion durchqueren, Langhorne Creek. Unterwegs gab es eine Mittagsrast in einem schönen Park und in Langhorne Creek hielten wir beim Rustica Weingut, bei dem wir ein paar Gläschen degustierten. Wir aktualisierten unsere Mailbox und erhielten Nachrichten von unserem Lieblingsamt. Glücklicherweise hatten wir unsere Weingläser bereits wieder abgegeben, ansonsten hätten wir wohl die ganze Flasche hinuntergekippt…. Der kleine König möchte noch ein ausgefülltes Formular von uns haben… Ratet mal, was für Angaben das sind… Man glaubt es kaum, aber es wird noch Name, Geburtsdatum, Passnummer, Adresse und eine Unterschrift von uns benötigt… All das haben sie ja noch nicht!!!! Es ist nicht zu fassen, wie dämlich die sich anstellen. Doch wir sind ja in Australien und hier hat man plenty of time. So lassen wir Oli alleine bei den edlen Tropfen, drehen um und fahren nach Adelaide zurück. Sind ja auch nur knapp 2 Stunden, nach australischen Verhältnissen also auch gar nicht weit. Wir trösten uns damit, dass wir das Benzingeld dafür wieder wettmachen, indem wir die Busse, die letztes Mal nach dem Amtbesuch an Charlys  verletzter Windschutzscheibe klebte, nicht bezahlen werden. Die Deppen haben nämlich nicht registriert in welchem Land unser Auto gemeldet ist. Nun ja, die Dummheit der Aussies kommt uns wenigstens einmal zu Gute. Der Stadtcampingplatz, der letztes Mal ausgebucht war, hat heute ein Plätzchen für uns frei. So können wir morgen Charly hier stehen lassen und zu Fuss durch den Stadtpark (in dem wir an Silvester waren) zur königlichen Hoheit schreiten.

Victor Harbor 1 Victor Harbor 2 Victor Harbor 3 Victor Harbor 4 Granite Island 1 Granite Island 2