01:38 Uhr: In dieser Nacht hat es mich auch erwischt und ich bin bereits um halb zwölf wieder erwacht. Von einer weiteren Einschlafmöglichkeiten natürlich keine Spur. So liegen nun Eva und ich gemeinsam wach im Zimmer währenddessen unsere Kinder von den Erlebnissen des vergangenen Tages träumen.
Cédric zum Beispiel träumt bestimmt von der langen Bootsfahrt am Morgen auf dem Fluss von Brisbane mit der Citycat, einem Katamaran Verkehrsschiff. Wir wollten den Bauernmarkt im „New Farm“-Quartier besuchen. Dieser jedoch schliesst bereits um zwölf Uhr und so waren wir sehr knapp dran, da wir am Morgen verschlafen hatten. (Irgendwann muss man ja schlafen!) Es reichte gerade noch zwei, drei frische Früchte (u.a. australische Ananas) und ein Brot einzukaufen. Wir schlenderten durch die schön angelegte Parkanlage am Fluss bevor wir den Citycat Richtung Zentrum wieder bestiegen. Zu unserem grossen Erstaunen liefen uns auf dem Weg zwischen Anlegestelle und Hotel eine Familie aus Untereggen entgegen, welche die in Brisbane wohnhafte Tochter bzw. Schwester besuchte. Nach einem kurzen Austausch verabschiedeten wir uns, wünschten der Familie für morgen einen angenehmen Rückflug und trotteten Richtung Hotelzimmer weiter.
Mit dem Notebook unter dem Arm ging es anschliessend auf Internetzugang-Suche. Im Lonelyplanet haben wir gelesen, dass die öffentliche Bibliothek über gratis Wi-Fi verfügt. Glücklicherweise befindet sich die Bibliothek gleich um die Ecke und so wollten wir diesen Ort mal testen. Wir mussten uns jedoch beeilen, da die Library samstags um 15.00 Uhr schliesst. Etwas zaghaft (da wir ja über keine Bibliotheks-Mitgliedschaftskarte verfügten) betraten wir das moderne Gebäude. Viele Leute tummelten sich da rum, schmökerten in Büchern, lasen die aktuell aufliegenden Zeitungen, waren mit dem Computer beschäftigt oder unterhielten sich einfach. Wir stellten also schnell fest, dass dies ein Treffpunkt für verschiedenartigen kommunikativen Austausch für die breite Öffentlichkeit war. Im ersten Stock fanden wir eine Kinderlounge, welche prächtig mit Spielsachen ausgestattet war. (Von diesen Spielsachen und den anderen Kindern träumt bestimmt Zoé jetzt…)
Wir suchten uns ein gemütliches Plätzchen und arbeiteten unsere Todo-Liste ab. Wir mussten uns beeilen, denn es war bereits viertel vor drei. Den grössten Erfolg erzielte ich mit meiner australischen Sim-Karte. Bis anhin war die durch mein Iphone bzw. Orange-Abo gesperrt gewesen. Nun sollte dieses Problem durch die Freischaltung von Apple behoben worden sein, doch dazu brauchte ich eine Online-Synchronisation. Und siehe da durch das Wunder der Technik (des ITunes und des Internets) klappte anschliessend meine neu-gekaufte australische Sim-Karte, wie wenn nichts gewesen wäre. Man könnte sich nun über das Machtverhalten von Apple gegenüber Apple-Gerätenutzern unterhalten, doch dies würde, so glaube ich, zu weit führen und dazu kann sich sowieso jeder seine eigenen Gedanken machen.
Auf die Minute genau verliessen wir um 15:00 Uhr die Bibliothek. Leider war ich mit Mails beantworten noch nicht ganz fertig und setzte ich mich vor der Bibliothek auf eine Bank. Der Rest der Familie wurde etwas ungeduldig und beschloss schon mal vorzulaufen um einen Sushi-Stand zu finden (seit Tagen möchte ich Sushi essen!). Doch wie es in den Genen der Männer liegt, können sie nicht zwei Sachen miteinander machen und so verpasste ich irgendwie Evas Erklärung wo sie genau hingehen wird.
Als meine Liste nun endlich vollständig durchgestrichen war und ich aufblickte sah ich keine Familienangehörigen mehr. Krampfhaft versucht ich mich zu erinnern, was sie genau gesagt hatte. Es war jedoch chancenlos. So suchte ich zuerst in der grossen Einkaufspassage in der es an den Wochenenden nicht wenig Leute hatte. Einmal durch – ohne Erfolg. Ich drehte um und lief an den zweiten möglichen Ort. Schnell sah ich die Kinder mir zu winken. Leider war die Sushi-Bar geschlossen und so verköstigten wir uns mit einem Sandwich.
Morgen wollen wir noch einmal in den Nationalpark um zu picknicken. Das Brot dafür fanden wir schon auf dem Bauernmarkt und den Rest eines Picknicks besorgten wir nun. Doch die Lebensmittelläden im Zentrum waren sehr rar und so muss man die richtig suchen.
Um das Budget etwas zu schonen versuchten wir bereits am Vorabend die fertigen Nudelsuppengerichte aus. So als „Greenhorn in Fertigprodukten“ ist man schon erstaunt wie schnell die zubereitet sind und auch noch gut schmecken (alle haben es gerne!). Wenn man so im Hotelzimmer lebt und ausser einem Wasserkocher keine weiteren Kochmöglichkeiten hat, bietet sich damit eine wirklich kostengünstige Alternative an. So beschlossen wir an diesem Abend gleich nochmals eine solche Suppe zu verspeisen.
Mit der gefüllten Einkaufstasche für Picknick und ein chinesisches Gourmet-Menu ging es zurück zum Hotel.