Cairns 19.8.13 (EB)

Am Montagmorgen standen wir nochmals früh auf, damit wir um 7 Uhr abfahren konnten und unseren Charly in die VW-Garage zu bringen. Mein lieber Bruder hat uns zuvor per Skype ganz genau erklärt, was passiert wenn Benzin statt Diesel in den Tank kommt und was alles kaputt gehen kann beziehungsweise wie hoch der Schaden sein könnte. Wir waren also ziemlich nervös, dennoch aber voller Hoffnung, dass alles gut kommt. Per Bus gelangen wir ins Zentrum von Cairns und genehmigten uns ein leckeres Frühstück in einem Bistro. Dann nahmen wir uns wieder einmal unserem zweiten Problem an: der Gasanschluss. Wir liefen zu dem Shop, bei dem wir am Freitag schon mal kurz waren. Diesmal war der Besitzer hier und wir glaubten es kaum, aber er konnte unseren europäischen Anschluss abschneiden und kurzerhand einen australischen Verschluss anschrauben. Alles ganz schnell und ganz einfach! Wir hinterfragten uns ein bisschen, da wir in Townsville von einem Laden zum anderen gerannt sind und niemand sich unserem Problem stellen wollte. Wenn sie etwas noch nie gemacht haben, heisst es sofort, dass sie es nicht können und ganz nett wird man an jemand anderen verwiesen… Überglücklich verliessen wir also diesen Shop und da die Sonne bereits wieder heiss herunterbrannte, machten wir uns auf zu Cairns Lagune. Sie ist künstlich angelegt worden, aber sehr schön gemacht mit Blick aufs Meer. Die Kinder konnten sändelä und sich im Wasser vergnügen. Kurz vor 15 Uhr wollten wir uns wieder in die Stadt aufmachen, als das Telefon klingelte. Mit Charly sei alles in Ordnung, er sei abholbereit. Was für eine Erleichterung! Wir wollten auf direktem Weg zur Garage zurück. Ein Halt gab es dennoch, Martin kaufte sich einen australischen Hut aus Känguruleder (Barmah). Die Kinder entdeckten für sich auch 2 Hüte, bei denen wir nicht Nein sagen konnten. Den Preis für die 3 Hüte konnte Martin nicht herunterhandeln, dafür schenkte die Verkäuferin den Kindern noch ein Australien-T-Shirt. Dann suchten wir den richtigen Bus am Busbahnhof. Als wir bei Terminal E einsteigen wollten, fragten wir noch zur Sicherheit und der Buschauffeur erklärte uns wir müssen bei G oder H einsteigen. So liefen wir die paar Meter weiter nach vorne und warteten. 5 min später fuhr der Bus, der bei Terminal E gestanden war, die paar Meter nach vorne zu G, hielt an und der Chauffeur, der uns eben aufgeklärt hat, liess uns hinein. Das ist australische Logik! Nun ja, lange blieben wir nicht im Bus. Kaum fuhr er ab, bemerkte ich, dass Cédric seinen Hut nicht mehr auf dem Kopf hatte… Genervt stiegen wir bei der nächsten Haltestelle aus, überquerten die Strasse und nahmen den nächsten Bus zurück. Aber dieser Montag meinte es wirklich gut mit uns und so fanden wir Cédrics Hut auf dem Bänklein bei Terminal G. Ganz so erfolgreich wie wir dachten, war der Tag schlussendlich aber doch nicht. Als wir mit Charly abfahren wollten, leuchtete das Motorenlämpchen immer noch. Nach kurzer Analyse vereinbarten wir nochmals einen Termin für den nächsten Tag, da der Sensor ausgewechselt werden musste. Auf dem Rückweg zum Campingplatz, auf dem wir bereits die erste Nacht in Cairns verbrachten (etwas ausserhalb der Stadt und kein Internet, dafür Spielplatz und schöneren Pool, Schildkröten und günstiger), kauften wir noch eine Gasflasche und einen neuen Verschluss, da wir gleich bemerkten, dass unser gewechselter Anschluss auch nicht auf die Gasflasche passt. Schlussendlich mussten wir aber doch in der Campingküche kochen, da Martin die Anschlüsse nicht selbst wechseln konnte.

Juhuui lagoon 2 an other wildbird lagoon 1 Wer isst was? Cédric Eva

Cairns 17.8. – 18.8.13 (EB)

Den Samstag verbrachten wir auf dem Campingplatz. Nebst kochen, essen, abwaschen stand Wäsche waschen, Sonntag planen, baden, Zahlungen erledigen und online-Einkäufe tätigen (gestohlene Sachen, die wir hier nicht bekommen) auf dem Programm.

Für den Sonntag haben wir uns eine Great Barrier Reef-Tour ausgesucht. Deshalb standen wir vor Sonnenaufgang mit dem herrlichen Gezwitscher australischer Vögel auf. Um 7.05 Uhr brachte uns ein Shuttle-Bus zum Hafen (Cédrics Highlight). Noch bevor wir an Bord durften, wurde uns eine Nummer zugeteilt (für Kontrollzwecke). Dann wurden wir Vier gleich mit Flossen, Taucheranzug, Schnorchel und Taucherbrille ausgestattet. Die Kinder erhielten zusätzlich eine kleine Schwimmweste. Nach dem Ausfüllen einiger Formulare legte das Schiff ab und nahm Kurs zum ersten Halt. Auf der Überfahrt konnten wir frühstücken und es wurden uns viele Anweisungen für Notfälle erläutert. Ausserdem erhielten wir Tipps zum Schnorcheln und eine kleine Einleitung fürs Tauchen. Im Preis inklusiv war ein Schnuppertauchgang. Zusammen mit 3 Anderen wurde ich gleich in die erste Gruppe eingeteilt. So ganz wohl war mir der Gedanke, ins Meer abzutauchen nicht. Mir ist noch gut in Erinnerung als ich auf den Galapagos beim Schnorcheln von Seehund, Schildkröte und Pinguin umzingelt wurde. Nun ja, heute, wieder ein Jahr älter, wollte ich was Neues wagen. Nach dem ersten Eingewöhnen mit dem Atmen war ich bereit in die Tiefe zu gehen. Leider hatte ich jedoch Mühe mit den Ohren. Es gelang mir nicht richtig, den Druck auszugleichen. So entschied ich mich bald aufzutauchen. Den Rest der Familie fand ich gleich am Schiffsrand beim Einstieg ins Wasser. Die Kinder trauten sich noch nicht so ganz ins kühle Nass hinein. Zoé kam dann aber mit einem Rettungsring ins Meer und war sofort begeistert, als sie durch ihre Taucherbrille Fische entdeckte. Cédric bevorzugte es am Rand zu sitzen und mit einer Schwimmnudel zu „fischen“. Während Martin eine Schnorcheltour unternahm, wagten Zoé und ich uns auch ans Riff und guckten den verschiedenen Fischen zu. Das Riff selbst hatte ich etwas schöner erwartet, farbiger. Ich hatte den Eindruck, dass doch schon vieles kaputt war. Es hatte aber wirklich viele Fische und es war berührend zu sehen, wie viel Spass Zoé beim Schnorcheln hatte.  Es tat sich eine neue Welt für sie auf.

Martin durfte dann auch noch eine neue Welt entdecken. Er kriegte das Tauchen super auf die Reihe und konnte so etwa auf 4 m hinunter tauchen. Zum Glück nahm er die GoPro-Kamera mit, so dass wir es dann auch etwas miterleben können.

Die Kinder und ich durften während dieser Zeit eine kleine Bootstour mit einem Glasbodenschiff unternehmen. So konnte Cédric auch einige Fische entdecken und wir fanden sogar Nemos Familie und sein Zuhause. Zurück auf dem grossen Schiff, gab es das feine Mittagessen und wir fuhren an einen zweiten Ort.  Cédric nutzte das für sein Mittagsschläfchen und Zoé konnte es kaum erwarten wieder ins Meer zu springen. Sie schnorchelte ausgiebig, abwechselnd mit Martin oder mir. Bei der Rückfahrt nach Cairns stiessen wir auf meinen Geburtstag an. Obwohl das Great Barrier Reef weder Martin noch mich umgehauen hat (Sicherlich gäbe es noch schönere Abschnitte, wenn man bedenkt, dass das Great Barriere Reef dieselbe Fläche wie Deutschland aufweist. Aber wenn man Galapagos gesehen hat, kann dies wohl kaum mehr getoppt werden), fanden wir es einen schönen Ausflug, der sich absolut gelohnt hat. Aber mein heutiges Highlight war nicht irgendein Tier, sondern unsere Tochter!

Evas Tauchversuch Zoé Unterwasser 3 Unterwasser 2 Unterwasser 1 Cédric Eva Schnorcheln Zoé Martin Schnorcheln Zoé Eva 3 Schnorcheln Zoé Eva 2 Zoés Happy Day Schnorcheln Zoé Eva 1

Cairns 16.8.13 (MB)

Heute Morgen wollten die Kinder natürlich den Pool ausprobieren, während ich das Auto wieder fahrtüchtig machte. Das Motorenzeichen leuchtete leider immer noch und so war kein Vorbeikommen an der VW-Garage möglich. Zuerst fanden wir einen Campingshop in dem wir (ausser des Gasanschlusses!!!) alles fanden, was auf der Einkaufsliste stand.

In der Garage erfolgte dann die Hiobsbotschaft des Tages:

Unser Auto muss am Montag vom Bleifrei, welches ich vor zwei Tagen tankte, befreit werden. Im Unglücksfall nahmen Teile daran Schaden, was den Preis aber auch die Wartezeit verlängern könnte. Sch…!

Also war sofort klar, wo wir die nächsten Nächte verbringen werden. Mit der Hoffnung, dass nicht noch mehr am Auto passiert  fuhren wir auf den Zeltplatz im Zentrum von Cairns und buchten einen Platz für die kommenden Wochenendtage. Nach einem Bier ging es mir schon wieder besser und den Nachmittag verbrachten wir am Pool.

Der Zeltplatz verfügt über Gratis-Internet (eigentlich beschränkt auf drei Stunden oder 50MB, doch den Zugang konnte ich ganz leicht manipulieren, so haben wir nun endlos Zugang ;-)) und so können wir dieses Wochenende mit der Zurückgeblieben in der Schweiz ausgiebig skypen.

Saunders Beach – Cairns 14.-15. 8. 13 (MB)

Den zweiten Tag in Saunders Beach verbrachten wir mit nichts tun. Die Kinder genossen ausgiebig die Rollenspiele mit Vater und Kind oder Mann und Frau und wir plauderten ein wenig mit den Nachbarn und erhielten auch gleich eine Einladung für einen Besuch in ihrem Strandhaus an der Südküste Australiens.

Einmal mehr überwältigte uns der schöne Strand doch leider ist es nun vorbei mit Baden, ausser man möchte ein Blinddate mit den Salties (Salzwasserkrokodilen) erleben.

Als die Kinder am Abend in ihrem Zimmer;-) verschwunden waren, schmiedeten wir die Pläne bis November, da wir ja dann in Perth meine Eltern wiedersehen werden. Dieses Land bietet einfach eine Riesenauswahl und die Strecken sind ebenso riesig. Mit den Jahreszeiten kommen wir ein wenig in die Not, da man bis Oktober Alice Spring bzw. Uluru (im Herzen Australiens) aber auch die Kimberley (Nordwestküste) besichtigt haben sollte. Nach langem hin und her fanden wir wohl die beste Variante: Zuerst geht es in das tropische Gebiet und nach Cooktown, nördlich von Cairns. Anschliessend fahren wir durch die endlosen Sandgebiete nach Alice Spring und besuchen den Uluru. Zu guter Letzt nehmen wir Kurs in Richtung Darwin, biegen jedoch frühzeitig ab zu den Kimberleys. Die Distanzen betragen jeweils um die 3000 Kilometer. Somit war klar, dass wir morgen bis nach Cairns wollen.

Alles zusammenpacken klappt nun schon recht schnell und so wollten vor dem Mittag noch einmal einen letzten Anlauf in Townsville für unser Gas-Anschlussproblem nehmen. Leider hatten wir auch diesmal keinen Erfolg und als auch nirgends ein Campingladen in Sicht war, fuhren wir bald los nach Cairns. Seit diesem Morgen leuchtet auf dem Armaturenbrett das Motorenzeichen. Also werden wir in Cairns sicherheitshalber eine VW-Garage aufsuchen, um dies abklären zu können. Als wir auf einem Rastplatz unserer Blase eine Entspannung gönnen wollten, hielt neben uns ein VW T3 und eine Frau begrüsste uns in Schweizerdeutsch. Ich mag mich gleich daran erinnern, dass wir sie überholt hatten. Sie wiederum ist natürlich sehr erstaunt gewesen über das Fahrzeug mit CH-Kennzeichen und hielt deshalb an. Wir haben uns sehr darüber gefreut und so plauderten wir ein bisschen über unsere Vorhaben. Sie ist vor drei Jahren nach Australien ausgewandert und hat in Alice Springs gearbeitet. Wie das Leben so spielt hat die Liebe und die Arbeit nicht ewig gehalten und seither ist sie mit ihrem Auto in Australien unterwegs und geniesst das Leben „on the road“. Reisen ist einfach enorm spannend. Man lernt so viele Menschen und ihre Lebensformen kennen. All das erweitert die eigene Vorstellung von Lebensqualität und es wird einem bewusst, was für ein Potenzial die eigene Lebenszeit hat!

Mit etwas Verspätung erreichten wir Cairns. Gleich suchten wir nach einem günstigen Stellplatz für die nächste Nacht. Doch in der Nähe einer Stadt ist „günstig“ nicht einfach. Auf einem Platz ausserorts war das Übernachten verboten. So fuhren wir wieder zurück in die Stadt und nahmen, da die Dämmerung schon fortgeschritten war, einen offiziellen Zeltplatz für eine Nacht.