Gefahren: 771 km (28857km +2118km)
Unser Flieger landete mit eineinhalb Stunden Verspätung um 0.30 Uhr bei Regen in Melbourne. Der Taxifahrer brachte uns nach einigem Suchen zu Daves Büro, wo unser geliebter Charly auf uns wartete. Wir durften die Nacht noch auf dem Bürogelände verbringen. Als wir am Morgen losfahren wollte, kam uns gerade Dave entgegen. Er brachte den Kindern Bonbons und lud uns noch auf einen Kaffee ein. Als er merkte, dass keine Milch mehr im Büro war, spazierten wir ins nächste Café und so wurde aus dem Kaffee noch ein ganzes Morgenessen. Eigentlich wollten wir ihn einladen, aber er hatte irgendwie ein schlechtes Gewissen, dass er uns nicht am Flughafen abgeholt hatte…
Um 10 Uhr trafen wir rechtzeitig zu unserem Termin für Charlys neue Vorderbereifung bei Beaurepairs ein. Die ganze Sache ging fix voran, so dass wir auf dem Emiratesbüro für die Umbuchung einen weiteren Anlauf nehmen konnten. Eine sehr freundliche Asiaten nahm sich unserem Problem an, schwärmte von Thailand, gab uns Tipps und sendete eine erneute Anfrage für den aktuellen Taxwert unserer bereits im 2012 gekauften Flugtickets. Sie versprach uns anzurufen sobald sie mehr wisse und wir dann gleich per Telefon umbuchen könnten. Kurz vor Mittag fuhren wir aus Melbourne heraus. Es regnete den ganzen Tag und so fuhren wir viele Kilometer bis nach Bairnsdale. Hier in Australien kommt man im Gegensatz zu Neuseeland wenigstens schnell voran auf den Strassen. Am Abend erreichten wir einen schönen Zeltplatz, bei dem sogar das Gratis-Internet funktionierte. Der Regen wollte nicht mehr aufhören und so sah es am folgenden Tag so aus wie am vorangegangenen. Die schönen Strände von Lake Entrance konnten wir bei diesem Wetter nicht geniessen und abgesehen von der schönen Küste bietet die Gegend nicht viele Alternativen. Uns blieb nichts anderes übrig, als schon wieder ins Auto zu sitzen und zu fahren… Den Kindern tat das schlechte Wetter nichts an. Sie zogen am Morgen kurzerhand die Badehosen an, sprangen durch den Regen und in alle Pfützen. Um wieder sauber zu werden, liessen wir sie zum Abschluss in den Pool springen.
Als wir vor knapp drei Wochen nach Neuseeland flogen, waren wir echt genervt von den Australiern. Die Oberflächlichkeit, oft auch die Dummheit und all ihre Regeln gingen uns langsam aber sicher auf den Wecker. Das Land hat so viele Regeln, dass die Leute sich nur an Regeln halten und nicht mehr selber studieren, ob es Sinn macht oder nicht. Oder sie haben einfach keinen gesunden Menschenverstand und benötigen deshalb so viele Regeln… Wie auch immer! Aber wenn sie dann unseren Kindern Veloverbot auf dem Camping geben, nur weil sie keinen Velohelm tragen, muss ich doch sagen, dass das in unserem Verantwortungsbereich liegt und nicht in ihrem (zudem fahren die Australier zwar mit Helm, aber keiner schliesst den Helm, was ja auch wieder sehr viel nützt!).
In Neuseeland konnten wir etwas Distanz zu den Aussies bekommen und nach der kleinen Pause freuten wir uns auch wieder auf Australien. Aber das Land machte uns die Wiederkehr nicht ganz einfach. Nach den zwei Regentagen die wir mit Autofahren verbrachten (obwohl ich mich nach Neuseeland wieder auf gemütliche, kurze Reisestrecken freute), trafen wir am Abend bereits in Canberra ein, wo sich Familie Frei zur Zeit aufhielt. Als ich an der Reception nach einem Platz fragte, meinte die arrogante Dame, sie seien ausgebucht, wir sollen es auf einem anderen Camping versuchen. Als ich ihr sagte, dass alle Plätze ohne Strom leer sind und unsere Freunde dort seien, sagt sie doch, dass dieser Bereich nur für Zelte sei… Anfangs habe ich mich rot geärgert! Wieso kann Familie Frei im Auto schlafen und wir nicht? Es stellte sich aber im Nachhinein heraus, dass Freis einfach gesagt haben, dass sie in diesem Fall ein Zelt aufstellen. Ja, und auf dem Dach haben wir ja Zelte! Und wenn es sein Muss können wir auch ein Spielzelt für die Kinder bauen… Schlussendlich sagte ich mir, wenn sie unser Geld nicht wollen, dann sind sie selber schuld. Wie gesagt, dann muss man halt ihre Blödheit zu unserem Vorteil ausnützen und so haben wir schlussendlich gratis neben Freis auf dem Campingplatz übernachtet.
Was wir wieder sehr geniessen ist die einzigartige Tierwelt in Australien. All die zutraulichen Papageien, lustigen Kakadus und das unvergleichliche Lachen des Kookaburras wurde schon fast zur Gewohnheit und begeistert uns nach Neuseeland wieder aufs Neuste.