Nochmals kurz in den Pool, Vorräte aufstocken und dann gings wieder los. Wir beschlossen, nochmals eine 4WD-Strecke zu fahren, die durch den Lakefield National Park führt. Da wir im National Park übernachten wollten, reservierten wir uns per Telefon einen Platz im Voraus. Kurz nach Mittag erreichten wir diesen Platz an einer Lagune und merkten, dass es hier nur einen Platz gibt. Wir und die Natur! Martin machte seine ersten Freudesprünge, ich musste mich noch etwas an den Gedanken daran gewöhnen, dass wir alleine bei den Krokodilen und Schlangen sind, weit weg (für schweizer Verhältnisse) von der Zivilisation. Aber es war wirklich wunderschön und auch ich genoss diese Stille. Abgesehen von vielen Vögeln, ein paar Kühe die mal vorbeizogen, das Krokodil auf dem Warnschild und einer Schlangenhaut, erblickten wir keine Tiere. Am Abend strahlte zuerst unser Lagerfeuer (auf dem das Brot für den morgigen Tag gebacken wurde) und danach einen unglaublichen Sternenhimmel. Wir sind definitv angekommen.
Cape Tribulation – Cooktown 22.8.13 (EB)
Wir verliessen den schönen Campingplatz und führten unsere Offroadtour auf dem Bloomfieldtrack weiter. Die Kinder hatten sehr Spass an den Flussüberquerungen. Bevor wir nach Cooktown kamen, wollten wir die Trevethan Falls besichtigen. Wir haben gelesen, dass es dort zwei Stellplätze hat und man unter dem Wasserfall baden kann. Leider verpassten wir die Abzweigung und gelangten zuerst doch ins Städtchen Cooktown. So füllten wir Charlys Tank (mit Diesel!) und fuhren nochmals ein Stück zurück. Durch einen schmalen Waldweg (wir waren froh über die Höherlegung unseres Autos) gelangten wir zum Parkplatz, wo noch ein anderes Auto stand. Zu Fuss ging es dann ca. 400m zu den Wasserfällen. Wir kreuzten die andere Familie, die uns erzählte, sie hätten eben eine Wasserschlange gesehen, wir sollen vorsichtig sein. Somit wurde nichts mit baden. Wir wurden dafür mit einem bezaubernden Blick auf den Wasserfall und den natürlichen Pool belohnt. Schlangen sahen wir zu Martins Enttäuschung keine. Nach einem kleinen Happen fuhren wir dann ins herzige Städtchen Cooktown (2100 Einwohner). Es war die erste Siedlung der Europäer auf dem australischen Kontinent, wenn auch nur vorübergehend. James Cook und seine Crew liessen sich hier für 48 Tage nieder, um sein Schiff zu flicken, dass zuvor vor der Küste des Cape Tribulation auf ein Riff aufgelaufen war. Wir entdeckten schnell einen Stellplatz für 5 Dollar pro Nacht. Dafür musste man sich beim Council melden und bezahlen. Dort erklärte man uns, dass man für den Stellplatz ein eigenes WC und Dusche haben muss. Die freundliche Dame gab und jedoch eine Liste mit allen Campingplätzen in der Nähe. Die Entscheidung fiel schnell auf den zentralsten Platz mit Swimmingpool, den wir dann ausgiebig genossen.
Cairns- Daintree Rainforest 20.8 -21.8.13 (EB)
Wir nahmen es am Morgen gemütlich: Zmörgele und Pool geniessen. Ich ergriff die Gelegenheit der Waschmaschinen und wusch nochmals eine Ladung. Kurz vor 11 Uhr waren wir in der VW-Garage. Während dem Charly den neuen Sensor bekam, verweilten wir uns im Büro mit Zeitunglesen und zur Freude der Kinder Fernsehschauen. Eine knappe Stunde später suchten wir nochmals den Gas-Shop auf, um den Anschluss wechseln zu lassen. Natürlich schloss Martin alles gleich an und wir versuchten unsere Herdplatte aus. Welchen Ärger! Es funktionierte immer noch nicht! Martin hatte den Verdacht, dass die Gasflasche leer war. Nach kurzem Nachfragen im Shop, ob es sein könnte, dass wir eine leere Gasflasche im Campingladen gekauft haben, meinte der Mann, ja. Wir müssten noch zu einem Gasfüller gehen…. Einmal mehr wundern wir uns über Australien… Was macht das für einen Sinn, leere Gasflaschen zu verkaufen? Andere Länder, andere Sitten! Wir fuhren zurück zum Campingplatz um die Wäsche abzunehmen und die Gasflasche füllen zu lassen. Und dann, dann hatten wir endlich Gas in unserer Küche! Wir erledigten einen Grosseinkauf im Supermarkt und fuhren aus der Stadt Richtung Cap York. Alle Probleme waren gelöst, wir hatten alles erledigt (ziemlich genau 1 Monat nach unserem Abflug in der Schweiz und 2500 zurückgelegten Kilometer in Australien), ein ganz neues Gefühl. Endlich sind wir zu 100 % bereit uns auf dieses Land einzulassen.
Mit einer kleinen Autofähre überquerten wir den Daintree River und der älteste Regenwald der Welt lag uns zu Füssen. Nach ca. 1 Stunde Fahrzeit durch den Wald entdeckten wir einen schönen Stellplatz. Wir stellten unser Auto in die zweitletzte freie Nische und richteten uns ein. Es war bereits nach 18 Uhr und somit dunkel. Man musste sich online anmelden und während dem Martin das eben versuchte, kam ein Auto und Deutsche sagten uns, dies sei ihren reservierten Platz. Diese Stellplätze in den Nationalparks müsse man Tage voraus reservieren, sonst hätte man keine Chance. Enttäuscht packten wir alles wieder zusammen und fuhren durch den dunklen Wald. Wir hatten aber Glück und schon bald fanden wir am Cape Tribulation einen Campingplatz direkt am Meer mitten im Regenwald. Was möchte man noch mehr? Am nächsten Morgen betrachteten wir den traumhaften weissen Sandstrand. Schade, dass sich auch Krokodile diese herrlichen Plätze aussuchen… Baden war somit nicht möglich. Martin verwöhnte uns aber mit feinen Pancakes zum Frühstück und versuchte sein erstes Brot auf dem Grill.
Dann wagten wir uns an unsere erste 4WD Strecke. Sehr steil ging es immer wieder hinauf und hinunter und wir waren froh über unsere Untersetzung. Die 3 Wasserüberquerungen verliefen problemlos. Durch das Gerüttel im Auto schliefen beide Kinder ziemlich schnell ein, was uns eine ruhige Fahrt verschaffte ohne Kasperlis und Co. Wir besichtigten die Bloomfields Wasserfälle und liessen uns kurz nach dem Mittag auf einem herrlichen Campingplatz nieder. Der Rest des Tages verflog wie im Flug mit spielen, Berichte schreiben und Modellhelikopter zusammenbauen. Am Abend gab es einen feinen Eintopf auf dem offenen Feuer.