Nach einem gemütlichen Pancakes-Frühstück machen wir uns weiter auf unseren Weg. Bis nach Mataranka dauert es zwar nur etwas mehr als eine Stunde, dennoch haben wir langsam genug von diesen Weiten Australiens. Die Autofahrt ist sehr öde. Zum Glück machen es Zoé und Cédric so gut. Nach der geraden, langweiligen Fahrt werden wir jedoch mit einem kleinen Paradies verwöhnt. Mitten in dieser Baumwüste landen wir in einer grünen Oase mit einer palmenumgebenen warmen Wasserquelle. Die Quelle sprudelt etwa 34 Grad warmes Wasser hinaus und einige Meter weiter unten wurde ein sehr schöner grosser Pool angelegt. Er diente im zweiten Weltkrieg (nur!) den Offizieren als Erholung. Der Pool liegt im Elsey Nationalpark, der wiederum Heimat von etwa 250’000 Flughunden (Flying Fox) ist. Momentan sind sie aber nicht im Wald, was unser Glück ist. Sie werden Ende des Monats erwartet und der Nationalpark wird dann gesperrt. Da es so viele Flughunde sind, brechen dauernd Palmenblätter ab, was zu gefährlich für Fussgänger wäre. Wir können sie dennoch beobachten, da sie kurz vor 19 Uhr über uns hinwegfliegen. Was für ein Schauspiel! Der Campingplatz liegt nur etwa 100 Meter von der warmen Quelle entfernt. Das Wetter ist so heiss, dass wir 2 Tage sozusagen im Wasser verbringen. Zoé hat nun definitiv das Schwimmen und Tauchen entdeckt. Die Schwimmflügeli können wir wegwerfen.
Gleich bei unserer Ankunft treffen wir im Pool auf das Südafrikanische Paar. Es freut uns sehr, bekannte Gesichter wiederzusehen. Wir sprechen über unsere Eindrücke der Aborigines und sind erstaunt, dass es für sie sehr ähnlich wirkt, trotz des unterschiedlichen Hintergrundes (Europäer und Südafrikaner). Ihnen wurde erzählt, dass die Aborigines nicht arbeiten wollen. Sie bekommen vom Staat Geld und ein Auto. Auch über die Situation in Südafrika können sie natürlich viel Interessantes erzählen und da die Frau die ersten 12 Jahre in Deutschland aufgewachsen ist somit deutsch spricht, verstehe ich zur Abwechslung auch wieder mal alles genau. Ihre Reise geht nun wieder zurück nach Brisbane. Nach 3 Monate Deutschland und 3 Monate Australien freuen sie sich nun riesig wieder zurück nach Südafrika auf ihre Farm gehen zu können. Wir geben ihnen unsere Adresse und hoffen, sie werden bei ihrer nächsten Deutschlandreise einen Abstecher in die Schweiz machen.
Auch ein Gespräch mit einem ursprünglich ungarischen Paar, das seit rund 50 Jahren in Südaustralien lebt, gibt uns Aufschlüsse über das Urvolk. Sie erzählen uns, dass die Situation seit ihrem letzten Besuch in Alice Springs sich stark verbessert hat. Früher haben viele Aborigines besoffen am Strassenrand gelegen, ausserdem haben sehr viele gebettelt. Das Paar bestätigt, dass es genügend Jobs gäbe, aber die meisten nicht arbeiten möchten.
Abends knistert bei uns das Lagerfeuer. Zwei Wallabies gesellen sich zu uns und hoffen wahrscheinlich auf Futter. Sie wissen nicht, dass wir gerade leckeres Kängurufleisch grilliert hatten… Am Morgen fotografierte ein Nachbar Zoé und Cédric mit einem Känguru und brachte uns die Fotos.