Gefahren: 325 km (28086km)
Noch während dem Morgenessen konnten wir durchs Fenster die letzten Wombats beobachten. Sobald alle Wildtiere verschwunden waren, zogen auch wir weiter. Unser letztes Etappenziel auf Tasmanien war nochmals der Cradle Mountain Nationalpark. Zuvor wollten wir uns aber den Narawntapu Nationalpark genauer anschauen. Besser gesagt etwas wandern gehen. Bei der Weiterfahrt hielten wir in Grindelwald. Ja, das gibt’s auch auf Tasmanien! Das kleine Schweizerdorf weckte Heimatgefühle. Ironischer Weise wurde es nicht von einem Schweizer gegründet, sondern von einem ausgewanderten Holländer, der inspirierende Ferien im schweizerischen Grindelwald verbrachte. Nebst dem Swiss Village erinnern auch die umliegenden Hausfassaden und Dächer an Schweizer Bauten. Sogar die Bäume rundherum sehen europäisch aus. Uns bot diese Szenerie eine gute Gelegenheit für den Mittagshalt. Während dem Mittagsschläfchen der Kinder gings hoch zu unserem Tagesziel. Obwohl die Wettervorhersage nicht unbedingt besser war als bei unserem ersten Besuch, wollten wir nochmals in dieses schöne Gebirge. Problemlos kriegten wir einen freien Platz auf dem Camping und Temperaturen im einstelligen Bereich und Nässe begrüssten uns. Wir richteten uns für die nächsten drei Tage so ein, dass wir für jede Wetterlage gewappnet waren. Schlussendlich kam es mit dem Regen gar nicht mehr so schlimm, nur die Kälte mussten wir ertragen. Ja, in der Schweiz war’s definitiv wärmer! Nebst vielem Wandern besuchten wir das Zentrum Devil@Cradle. Da wir die Tasmanischen Teufel leider nie in freier Wildbahn entdecken konnten, beschlossen wir, diese Tier uns hier anzuschauen. In diesem Zentrum arbeiten sie mit einem Zuchtprogramm, das dafür sorgt, dass es weiterhin gesunde Tasmanische Teufel gibt. Denn seit den letzten Jahren wütet ein hässlicher Tumor in freier Wildbahn, der die Population dermassen schrumpfte, dass die Tiere vom aussterben bedroht waren. Was mit einem roten Pünktchen auf der Nase beginnt, endet innerhalb von 2 bis 3 Monaten mit einem tödlichen, offenen nahezu Gesamtgesicht Tumor. Bis heute kennen sie weder den Ursprung noch eine heilende Lösung für diesen Krebs.
Bei der 2 bis 3 stündigen Seeumrundung war nicht der gute Läufer Cédric, der jammerte, sondern die erwachsenen Aussies, die uns schnaufend fragten, ob es noch weit sei…!
So vergingen die kühlen Tage sehr schnell und unser letzter Tag auf der Insel brach an. Wegen den wärmeren Temperaturen und dem bevorstehenden Wiedersehen mit der Familie Frei (welche uns in Melbourne einen Platz reservierten) freuten wir uns wieder aufs Festland. Ansonsten verliessen wir die Insel nicht so freudig, da uns Tasmanien extrem gut gefallen hatte. Das Zusammenspiel von Bergen, Meer und Regenwald ist hier für uns einzigartig. Dazu einmal mehr die menschenleeren Strände!
Bei der Rückfahrt nach Devenport hielten wir mittags in Sheffield, das für seine Hauswandmalereien bekannt ist. In Devenport selbst entsorgten wir unseren abgefahrenen Reifen. Die Zeit bis zum Check-in am Hafen vertrieben wir uns mit dem Besuch in der örtlichen Bibliothek. Die Kinder freuten sich riesig aufs Übernachten auf dem Schiff. Unsere Ocean Recliner Sitze befanden sich in der vordersten Front und so konnten wir beim Einschlafen durch die grosse Glasscheibe direkt aufs Meer und den Fast-Vollmond blicken. Viel geschlafen haben wir nicht in diesen Flugzeugsesseln, dennoch hat es Spass gemacht. In Melbourne wurden wir auf dem Ashley Garden Camping von Freis mit einem feinen Morgenessen empfangen. Dabei wurde über eine mögliche gemeinsame Container-Verschiffung nach Europa weiterdiskutiert. Die Temperaturen erlaubten uns einen Sprung in den Pool, was die Kinder natürlich sehr erfreute. Weniger erfreut waren sie, als der Platzmanager ihnen etwas später das Velofahren ohne Helm verbot.
Am nächsten Tag besuchten wir zuerst den grossen Victoria Market und schlenderten durch die vollen Gassen Melbournes. Auch ohne Tennisfieber gefällt uns Melbourne sehr gut. Weniger gut gefiel uns die Magendarmstörung am Abend von Amélie und Madeleine. Wir hoffen, dass sie nur etwas Schlechtes gegessen haben und wir morgen keinen bösen Virus nach Neuseeland nehmen.
PS: Da wir nicht wissen ob unser Handyabo in Neuseeland funktioniert und die öffentlichen WLANS miserabel sind, könnte es sein, dass wir die nächsten 3 Wochen nicht erreichbar sind und es einen Blogstopp gibt. See you later!