Kelso – Cradle Mountain NP – Melbourne 17.3. – 22.3.14 (E+MB)

Gefahren: 325 km (28086km)

Noch während dem Morgenessen konnten wir durchs Fenster die letzten Wombats beobachten. Sobald alle Wildtiere verschwunden waren, zogen auch wir weiter. Unser letztes Etappenziel auf Tasmanien war nochmals der Cradle Mountain Nationalpark. Zuvor wollten wir uns aber den Narawntapu Nationalpark genauer anschauen. Besser gesagt etwas wandern gehen. Bei der Weiterfahrt hielten wir in Grindelwald. Ja, das gibt’s auch auf Tasmanien! Das kleine Schweizerdorf weckte Heimatgefühle. Ironischer Weise wurde es nicht von einem Schweizer gegründet, sondern von einem ausgewanderten Holländer, der inspirierende Ferien im schweizerischen Grindelwald verbrachte. Nebst dem Swiss Village erinnern auch die umliegenden Hausfassaden und Dächer an Schweizer Bauten. Sogar die Bäume rundherum sehen europäisch aus. Uns bot diese Szenerie eine gute Gelegenheit für den Mittagshalt. Während dem Mittagsschläfchen der Kinder gings hoch zu unserem Tagesziel. Obwohl die Wettervorhersage nicht unbedingt besser war als bei unserem ersten Besuch, wollten wir nochmals in dieses schöne Gebirge. Problemlos kriegten wir einen freien Platz auf dem Camping und Temperaturen im einstelligen Bereich und Nässe begrüssten uns. Wir richteten uns für die nächsten drei Tage so ein, dass wir für jede Wetterlage gewappnet waren. Schlussendlich kam es mit dem Regen gar nicht mehr so schlimm, nur die Kälte mussten wir ertragen. Ja, in der Schweiz war’s definitiv wärmer! Nebst vielem Wandern besuchten wir das Zentrum Devil@Cradle. Da wir die Tasmanischen Teufel leider nie in freier Wildbahn entdecken konnten, beschlossen wir, diese Tier uns hier anzuschauen. In diesem Zentrum arbeiten sie mit einem Zuchtprogramm, das dafür sorgt, dass es weiterhin gesunde Tasmanische Teufel gibt. Denn seit den letzten Jahren wütet ein hässlicher Tumor in freier Wildbahn, der die Population dermassen schrumpfte, dass die Tiere vom aussterben bedroht waren. Was mit einem roten Pünktchen auf der Nase beginnt, endet innerhalb von 2 bis 3 Monaten mit einem tödlichen, offenen nahezu Gesamtgesicht Tumor. Bis heute kennen sie weder den Ursprung noch eine heilende Lösung für diesen Krebs.

Bei der 2 bis 3 stündigen Seeumrundung war nicht der gute Läufer Cédric, der jammerte, sondern die erwachsenen Aussies, die uns schnaufend fragten, ob es noch weit sei…!

So vergingen die kühlen Tage sehr schnell und unser letzter Tag auf der Insel brach an. Wegen den wärmeren Temperaturen und dem bevorstehenden Wiedersehen mit der Familie Frei (welche uns in Melbourne einen Platz reservierten) freuten wir uns wieder aufs Festland. Ansonsten verliessen wir die Insel nicht so freudig, da uns Tasmanien extrem gut gefallen hatte. Das Zusammenspiel von Bergen, Meer und Regenwald ist hier für uns einzigartig. Dazu einmal mehr die menschenleeren Strände!

Bei der Rückfahrt nach Devenport hielten wir mittags in Sheffield, das für seine Hauswandmalereien bekannt ist. In Devenport selbst entsorgten wir unseren abgefahrenen Reifen. Die Zeit bis zum Check-in am Hafen vertrieben wir uns mit dem Besuch in der örtlichen Bibliothek. Die Kinder freuten sich riesig aufs Übernachten auf dem Schiff. Unsere Ocean Recliner Sitze befanden sich in der vordersten Front und so konnten wir beim Einschlafen durch die grosse Glasscheibe direkt aufs Meer und den Fast-Vollmond blicken. Viel geschlafen haben wir nicht in diesen Flugzeugsesseln, dennoch hat es Spass gemacht. In Melbourne wurden wir auf dem Ashley Garden Camping von Freis mit einem feinen Morgenessen empfangen. Dabei wurde über eine mögliche gemeinsame Container-Verschiffung nach Europa weiterdiskutiert. Die Temperaturen erlaubten uns einen Sprung in den Pool, was die Kinder natürlich sehr erfreute. Weniger erfreut waren sie, als der Platzmanager ihnen etwas später das Velofahren ohne Helm verbot.

Am nächsten Tag besuchten wir zuerst den grossen Victoria Market und schlenderten durch die vollen Gassen Melbournes. Auch ohne Tennisfieber gefällt uns Melbourne sehr gut. Weniger gut gefiel uns die Magendarmstörung am Abend von Amélie und Madeleine. Wir hoffen, dass sie nur etwas Schlechtes gegessen haben und wir morgen keinen bösen Virus nach Neuseeland nehmen.

 

PS: Da wir nicht wissen ob unser Handyabo in Neuseeland funktioniert und die öffentlichen WLANS miserabel sind, könnte es sein, dass wir die nächsten 3 Wochen nicht erreichbar sind und es einen Blogstopp gibt. See you later!

Narawntapu 1 Narawntapu 2 Swiss Village 1 Swiss Village 2 Swiss Village 3 Swiss Village 4 Tasmanischer Teufel 1 Tasmanischer Teufel 2 Tasmanischer Teufel 3 Tasmanischer Teufel 4 Squoll 1 Sheffield 1 Sheffield 2 Sheffield 3 Sheffield 4 Sheffield 5 Melbourne 1 Mebourne 2 Melbourne 3

Inverloch – Wilsons Promontory NP – Inverloch 5.2. – 7.2.14 (EB)

Gefahren: 228 km (24872km)

Obwohl es uns in Inverloch extrem gut gefällt, wollen wir uns den Wilsons Promontory Nationalpark noch anschauen und dabei an die südlichste Spitze des Festlandes gelangen. Nach einer kurzen Fitnessrunde und einem Morgenschwumm fuhren wir auf direktem Weg zur beliebten Südspitze. Bereits die Panoramastrasse, die vom Eingang des Nationalparks bis nach Tidal River führt zeigte uns traumhafte Küstenabschnitte und verwilderte Wälder. Viele Campgrounds sind hier nur zu Fuss erreichbar. Mit dem Auto kann man nur auf dem riesigen Platz in Tidal River campieren. So stellten wir uns in die Schlange, um für einen Platz zu bezahlen. Nachdem wir ein Plätzchen gefunden hatten und uns einrichteten, merkten wir schnell, dass es am gemütlichsten im Auto drin ist. Der starke Wind hatte noch nicht nachgelassen und so kamen uns immer wieder Sandstürme entgegen. Nach dem Nachtessen erkundeten wir dennoch den Strand und machten uns auf die Suche nach den Wombats. Anscheinend sollen viele dieser Tiere hier leben. Der Anblick des Strandes mit der untergehenden Sonne verschlug einem beinahe die Sprache. Die Norman Bay schafft es sicherlich auf die Top Ten Liste der schönsten Strände Australiens. Wir genossen den Abendspaziergang sehr, obwohl sich die Wildtiere vor uns versteckt hielten. Am nächsten Morgen erfuhren wir jedoch, dass die Wombats nicht weit von uns entfernt waren. Unserem Nachbarn hat ein frecher Wombat das ganze Zelt verrissen, da er wohl etwas Essbares gerochen hatte. Wir liehen dem geknickten Nachbarn Klebeband, um sein Zelt wieder zusammenzubasteln. Trotz der einzigartigen Natur hier zog es uns zurück ins Luxus-Resort in Inverloch, dort wo Wetter bzw Wind keine Rolle spielen und wir mehr von den Tieren sahen. Bevor wir retour fuhren, unternahmen wir noch eine Wanderung durch Eukalyptuswälder, Martin und Oli bestiegen zudem den Mount Bishop. Nach dieser Anstrengung fuhren wir den nächsten Strand an. Auch der Squeaky Beach, dessen Sand wirklich quietschte und mich an Schnee erinnerte war wieder erstklassig schön. Das kalte Wasser und der Sand, der durch die Luft flog, hielten uns jedoch nicht lange am Strand fest. Schon bald checkten wir für die kommenden zwei Nächte wieder im RAVC-Resort ein und sprangen ins warme Hallenbadwasser. Der Schnabeligel wollte sich uns nicht mehr zeigen. Beim Spaziergang durch die Abenddämmerung durften wir aber eine grosse Gruppe Kängurus in der Nähe der Kühe beobachten.

Inverloch Beach 1 Wilsons Promontory 1 Norman Bay 1 Norman Bay 2 Norman Bay 3 Opossumuzeichnung 1 Wanderpause Panorama Mt Bishop Kühe und Kängurus Schwimmerin

Melbourne – Inverloch 3.2. – 4.2.14 (EB)

Gefahren: 218km (24644km)

Die ganze Nacht haben wir durchgeschwitzt… Oli holte seine Tante Emma aus der Werkstatt und wir beschlossen, uns im Pool abzukühlen bevor wir aufbrechen. Dabei wurden wir einmal mehr Zeugen eines enormen Temperatursturzes. In der grössten Hitze stürzten wir uns ins Wasser. Einige Minuten später kommt ein kalter Wind auf und treibt uns frierend aus dem kühlen Nass. Wir machten uns auf den Weg nach Phillip Island. Die Insel, die per Brücke erreichbar ist, wirbt mit vielen Wildtieren: Pinguine, Koalas, Kängurus, Seehunde, Vögel. Im Infocenter wird uns jedoch schnell bewusst, dass es eine Touristenabzockerei ist. Die Koalas leben nicht wirklich frei auf dieser Insel, sondern in einem Reservat. Für dessen Besuch und die Pinguinenparade hätten wir knapp 100 AUD hinblättern sollen. Wir entschieden uns dagegen und versuchten, die Seehunde zu sehen, bei denen kein Eintritt gefordert wurde. Aber leider konnten wir keine entdecken. Es hielt uns also nichts auf dieser Insel und wir fuhren an den vielen Campingplätze vorbei, netterweise zeigte sich dabei wenigstens noch ein Känguru und einige Wildgänse, zurück aufs Festland und bis nach Inverloch. Martin lotste mich in ein vornehmes Resort. Zuerst dachte ich, es hätte hier nur ein Hotel und keine Stellplätze. Zögerlich fragten wir an der Reception nach einem Platz und dessen Preis. Die 68 AUD fanden wir doch etwas hoch und wir beschlossen auf den Big4 Camping im selben Ort zu fahren. Dort waren sie jedoch um einiges unfreundlicher, sie wollten uns nicht mit zwei Autos auf einen Platz lassen und versuchten uns zwei Plätze für insgesamt 65 AUD zu verkaufen. Angesichts der verschiedenen Leistungen der beiden Plätze, entschieden wir zurück ins RAVC Resort zu kehren. Beim Einchecken erfuhren wir, dass dieses Resort zum Australischen Automobilclub gehört. Sie fragten uns, ob wir Mitglied eines solchen Clubs seien und zu unserem Erstaunen wurde der TCS anerkannt und wir bekamen 20 % Mitgliederrabatt. Das Suchen der TCS-Karte erforderte zwar etwas Nerven, doch es hat sich definitiv gelohnt. Der Campingplatz bot superschöne Stellplätze, blitzsaubere sanitäre Anlagen und eine grosse geschlossene Campingküche inklusive Geschirrspüler. Am nächsten Morgen konnten wir unseren ersten Echidna, einen Schnabeligel beobachten, der etwa doppelt so gross ist wie unsere gewöhnlichen Igel. Um die ganzen Vorzüge des Resorts zu geniessen verlängerten wir um eine weitere Nacht. Das Wetter war sehr windig und ziemlich kühl, so genossen wir das Hallenbad, den Fitnessraum, die Sauna mit Meerblick und das Kinderspielzimmer in vollen Zügen. Zudem allem gab es gratis Internet mit einer akzeptablen Bandbreite, so dass wir unsere Geräte aktualisieren konnten. Bis jetzt machten wir mehrheitlich die Erfahrung, dass man die gratis Verbindungen rauchen konnte! Während die Männer am Abend feine Cordon Bleus zubereiteten, spazierten Zoé und ich durchs Resort. Neben verschiedenen Spielplätzen begegneten wir einigen grossen Kängurus und nochmals einem herzigen Schnabeligel. Dessen Hinterbeine sehen aus als ob sie verdreht im Körper stecken. Diese benutzen sie jedoch als Paddel im Wasser. Beim Schwimmen strecken sie ihre langen Nasen aus dem Wasser wie ein Schnorchel.

wildbirds :-) Echidna 1 Echidna 2 Echidna 3 Schwimmer Cédric Kängurus 1 Kängurus 2 Echidna 4 Koch Cédric mmmh...Cordon bleus!

Mansfield – Melbourne 30.1. – 2.2.14 (EB)

Gefahren:  183km (24426km)

Oli musste seine Emma in eine Werkstatt bringen, da sie wirklich viel Öl verlor. Wir wollten unser Schweizer-Paket bei unserem Agenten, der uns beim Autoimport geholfen hat, abholen. So fuhren wir getrennt zurück in die 4.3 Millionen Stadt Melbourne. Es war uns eine Freude Dave endlich einmal persönlich zu treffen. Natürlich freuten wir uns aber vor allem auf den Inhalt des Pakets: unser Fliegennetz für Charlys Seitentüre! Nach dem uns das erste Netz auf der Überfahrt geklaut wurde und das zweite, welches Uschi und Rolf mitbrachten, das falsche war, sind wir nun glücklich ein halbes Jahr später doch noch ein passendes zu haben. Zudem bekam Martin mit dem Paket sein Fotoobjektiv zurück, das er seinen Eltern zur Reparatur mit in die Schweiz gab. Auf dem Campingplatz Ashley Garden trafen wir wieder auf Oli. Er bekam in der Werkstatt einen Termin für den drauffolgenden Morgen. Unser Ziel für den nächsten Morgen war, die Fähre für Tasmanien zu buchen. Wir suchten das Office am Hafen. Allerdings verlief unser Besuch nicht besonders erfolgreich. Wenigstens erfuhren wir, dass es Tagesüberfahrttickets nur noch bis Ende Februar jeweils sonntags und montags gibt. Die Plätze für die hohen Autos sind schon an vielen Daten ausgebucht. Am Abend rechneten wir die verschiedenen Varianten und Preise durch. Da es günstige Flüge nach Tasmanien gibt zogen wir auch die Variante, dass ich mit den Kindern fliege und Martin alleine mit Charly aufs Schiff geht, in Erwägung. Schlussendlich kam das mit dem Fliegen nicht wesentlich günstiger und die Rückfahrt im März über Nacht auch nicht viel teurer. So haben wir Tasmanien vom 9.2. bis am 20.3. gebucht. Juhui!!! Oli wird die Insel 10 Tage vor uns verlassen und dann alleine Richtung Brisbane reisen. Am selben Tag buchten wir gleich noch 3 Wochen Neuseeland vom 23.3. bis am 9.4. Charly dürfen wir in dieser Zeit bei Dave lassen und wir haben uns ein Auto mit Zeltdach in Neuseeland reserviert. Nun schaffen wir es dennoch, einen Eindruck von Neuseeland zu gewinnen und mit Jojo und Christa zusammen zu reisen. Wir freuen uns extrem! Tante Emma konnte am Freitag nicht mehr fertig kuriert werden und so müssen wir bis Montag warten. Es wurde ein sehr heisses Wochenende, das wir im schönen Pool verbrachten. Als wir eine Eispause machten, rannte Cédric vor zur Campingküche und rief Zoé und mir zu: „Come on Ladies!“ Ein bisschen Englisch bleibt also wirklich hängen… J

Ebenfalls auf dem Camping ist ein holländisches Paar(www.twodutchies.com), das auch mit dem eigenen Auto hier ist. Sie sind seit über 2 Jahren in Australien am herumreisen und haben sich einen australischen Wohnwagen gekauft. Die Wohnwägen hier sind um einiges schöner, cooler und praktischer als die europäischen Modelle, da sie meist etwas zusammengelegt werden können. Diese Kombination verschiffen sie nun nächste Woche nach Kanada. Eine weitere Schweizer Familie aus Genf, die auch ein Jahr Auszeit machen lernen wir kennen. Für die Kinder, die in der 4. und 5. Klasse sind, schleppen sie 20 kg Schulbücher mit und bezahlen bei jedem Flug Übergewicht. Jeden Tag müssen sie zwei Stunden Schule machen. Die Lehrer schicken ihnen alle Prüfungen per Mail, so dass sie nichts Verpassen. Sie erzählen uns begeistert von ihrem 6-monatigen Segeltripp durch Polynesien und den netten Menschen, denen sie dort begegneten. In Australien reisen sie nun während 4 Monaten mit einem gemieteten Camper. Die letzten 2 Monate stehen noch offen, doch sie denken, dass sie nochmals in die traumhafte Südsee stechen.

Melbourne Sightseeing by Car 1 Melbourne Sightseeing by Car 2 Melbourne Sightseeing by Car 3 Melbourne Sightseeing by Car 4

Melbourne 21.1.14 – 22.1.14 (MB)

Gefahren: 0 km (23638km)

Tennisball, Federer, Wilson und Sätze sind wohl die einzigen Begriffe die ich von der Tenniswelt kenne. Doch in diesen Tagen während den Australian Open in Melbourne, gemeinsam mit Oli als Lehrmeister, ändert sich dies drastisch. So werde ich mich, so glaube ich zumindest, im kommenden Sommer als Tennisstratege bewerben und alles was mit Wandtafel und Kreide zu tun hat an den Nagel hängen…;-)

Melbourne ist eine geniale Stadt. Die meisten Städte hier in Australien gefallen uns, doch Melbourne bietet noch einen Tick mehr. Wie in vielen Städten fliesst auch hier ein Fluss durch, welcher als Ausgleich für den Grossstadtalltag bestens geeignet ist. Erstmals sehen wir hier jedoch eine grosse Anzahl von alten, geschichtsträchtigen, schönen Häusern, die nichts mit dem Christentum zu tun haben. Auch das kostenlose Kunst- & Kulturangebot für Gross und Klein ist genial. Zum Beispiel befinden sich in der ganzen Stadt verteilt Klaviere die man benutzen kann. Ob Kinder, Anfänger oder Vollblutmusiker alle getrauen sich in die Tasten zu hauen. An jeder Ecke gibt es sehr gute Strassenmusiker bei, denen man stehen bleibt, zuhört oder sogar beginnt zu tanzen. Kaum verschwinden die Töne des einten Musikers, ortet man mit dem Gehör bereits den nächsten.

So lässt es sich wirklich sehr gut Leben in der Grossstadt.

An meinem Geburtstag am anderen Ende der Welt Glückwünsche zu erhalten ist besonders besonderig.  Man hat sich lange nicht mehr gesehen, ist weit entfernt und dann solch freudige und kreative Botschaften von den Liebsten zu erhalten ist einmalig und sehr berührend. Es weckt so einen ganz neuen Zugang von Liebe und Angehörigkeit! Aber auch die Erlebnisse hier werde ich nicht mehr so schnell vergessen. Genau wegen der Einfachheit und ohne das grosse Drum und Dran war es so speziell. Wie schön wenn die eigene Familie im Stadtpark lauthals mit Küchlein und Kerzen „Happy Birthday“ singt!!!

Am Nachmittag im Museum genossen die Kinder das Malen. Das Thema war „Meine Welt“ und so staunten wir nicht schlecht wie schön und erkennbar Zoé unser Häuschen mit dem Schildkrötengehege und dem Zwetschgenbaum gezeichnet hatte.

Am Abend durften wir mit dem Geburtstagsgeschenk von meinen Eltern wieder einmal im Restaurant einen weiteren schönen Moment geniessen. Gleich vor dem Restaurant sahen wir uns anschliessend, so zu sagen zur Verdauung, bis zur späten Stunde das Spiel Federer-Murray auf dem Federation Square mit Grossfernseher an. Mit den schlafenden Kindern in den Armen erreichten wir gegen elf Uhr den Campingplatz.

Melbourne 1 Melbourne 2 Melbourne 3 Melbourne 4 Melbourne 5 Australien Open 1 Australian Open 2 Happy Birthday

Johanna – Melbourne 18.1.14 – 20.1.14 (MB)

Gefahren: 487 km (23638km)

Am Morgen begrüssten uns einige vereinzelte Regentropfen und die Temperaturen waren nochmals merklich gesunken, so dass wir die langen Hosen auspackten. Wirklich eine komische Vorstellung, dass wir am Morgen davor über 30 Grad hatten und nun gerade mal um die 15!

An diesem Tag wollten wir nur so weit fahren, um die ersten Koalas zu sehen. Sie liessen uns freundlicherweise nicht lange Suchen. Wir erreichten einen grossen Wald mit vielen kahl gefressenen Bäumen und schon bald sahen wir diese niedlichen Tiere schlafend auf den Ästen sitzend in Stellungen, die wir uns nur als sehr unbequem vorstellen können. Es gibt bestimmt Menschen die Verständnis für solche Schlafstellungen haben, die können ja auch ohne weiteres im Stuhl genüsslich einschlafen. 😉

Im selben Wald schnappten wir uns einen Schlafplatz und wieder einmal finden wir es einfach genial hier in Australien, wie gediegen das Campen in der Natur ist. Am Nachmittag erreichten noch einige weitere Naturliebhaber den Campground doch durch die Gebüsche und Bäume ist jeder für sich allein. So konnten wir die dicken Stämme für unsere Hängematte und die Slackline nutzen.

Oftmals dachten wir an die 200 Kilometer entfernten Buschbrände , welche zeitgleich eine Fläche der halben Schweiz zerstörten. Viele Menschen waren denen machtlos ausgestellt und verloren gerade ihr gesamtes Hab und Gut. Am Radio wurde dauernd davon berichtet und auch welche Städte nicht mehr erreichbar waren und die Einwohner deshalb gar nicht mehr nach Hause zurückkehren konnten. Wirklich schlimm!!! Noch unfassbarer fanden wir die Frage einer australischen Familie an diesem Nachmittag, ob wirklich totales Feuerverbot ist… (Die Warnungen und der Rauch am Himmel waren unmöglich zu übersehen!)

Mitten im Wald sorgte auch unser Nummernschild für Aufsehen. Ein Schweizerpaar aus Kriessern fiel das „SG“ auf dem wappenlosen Frontschild auf und musterten unseren Charly nach einem zweiten, eindeutigeren Indiz für „Swissness“.  Wir Eltern befanden uns in einem tiefen Mittagsschlaf, so dass erstmals die Kinder mit den Rheintaler in Kontakt traten. So wie es sich unsere Kinder mittlerweile angewöhnten haben, texteten sie das Paar zu, so dass auch die nun ganz genau Bescheid wissen wo man Opale findet bzw. welche Freunde in der Schweiz ein Baby erwarten…

Am Abend sassen wir gemeinsam mit Marion und Beat zusammen, tranken Bier und Wein und unterhielten uns amüsant bis tief in die Nacht hinein.

Nach einigen Nächten in der Wildnis ohne Dusche, wenig zivilisiertem Komfort und einem leeren Frischwassertank entschieden wir uns einen richtigen Zeltplatz aufzusuchen. Doch an der Great Ocean Road ist dies gar nicht so einfach, da die Sommerferien immer noch andauern und die Preise übertrieben hoch sind. Nach einer hautnahen Begegnung mit einer Koalamutter und deren Jungen, die einen Baumwechsel vor unseren Füssen vornahmen, hielten wir im Städtchen Apollo Bay für den Mittagshalt. Vor unserem Auto kamen wir mit dem örtlichen Bäcker ins Gespräch und nach einem kurzen Smalltalk brachte er uns, so freundlich wie er war, zwei Laib feinstes Vollkornbrot. Wau, das hat dann geschmeckt, nach einem halben Jahr Toastbrot und Weissbrot!

Also fehlte nur noch ein passender Zeltplatz für eine Dusche. Für etwas überteuertes Geld fanden wir dann noch einen letzten Platz auf einem schön gelegenen, mit Felsen umrundeten Zeltplatz.

Nach einer sehr kalten Nacht machten wir uns auf Richtung Melbourne. Den Tag verbrachten wir in Torquay. Die nun weltberühmte Surfermarke „Rip Curl“ nahm in diesem Städtchen mit dem Nähen von ihren Neoprenanzügen den Anfang. Jährlich finden im April Surfmeisterschaften hier statt. Momentan sind die Wellen jedoch noch nicht atemberaubend, so dass sich auch nur Surfanfänger und Badende im Wasser befanden.

Am späten Nachmittag erreichten wir den Big4 Zeltplatz in Melbourne von dem aus wir in den kommenden Tagen die Stadt abwatscheln wollen.

Great Ocean 4 Great Ocean 5 NIcht drinken 1 NIcht drinken 2 NIcht drinken 3 NIcht drinken 4 NIcht drinken 5 NIcht drinken 6 NIcht drinken 7 NIcht drinken 8 Great Ocean 4 Torquay 1 Torquay 2 Torquay 3 Torquay 4 Torquay 5

Port MacDonnell – Johanna 16.1. – 17.1.14 (EB)

Gefahren: 167 km (23151km)

Schönes Aufwachen mit der fantastischen Aussicht! Noch schöner der Erhalt unserer Visaverlängerung! Endlich! Wir dürfen also die traumhafte Reise weiterhin zusammen mit unseren Kindern geniessen. Die Freude unsererseits war grösser wie diejenige der Kinder. Ihnen scheint die Vorstellung von zu Hause Briobahn spielen, Puppenwagen umherstossen oder Velo zu fahren doch auch sehr verlockend… Aber ich bin mir sicher, kaum wären wir zu Hause, würde ihnen der Strand und die vielen Spielplätze fehlen. Für Martin und mich ist es aber eine Erleichterung zu wissen, dass wir Australien nicht so Knall auf Fall verlassen müssen und diejenigen Sachen, die wir noch sehen möchten, auch bereisen dürfen. Somit fiel uns mit der Visaverlängerung ein grosser Stein vom Herzen. Es wurde ein heisser Tag. Rekordverdächtig. Wir kamen zur Grenze zwischen South Australia und dem Bundesstaat Victoria. Entgegen unserer Erwartung passierten wir keinen Quarantänen Checkpoint. Im ersten Victoria-Örtchen Nelson hielten wir bei der Touristinformation und kauften am Kiosk, der einzige Lebensmittelladen im Dorf, Toastbrot und Glacés. Um uns noch etwas mehr abzukühlen unternahmen wir einen kleinen Abstecher an die Bridgewater Bay. Ein wunderschöner Strand, der allerdings gut besucht wurde, empfing uns. Wir parkierten, stürzten uns ins kalte Wasser, setzten uns sofort in Charlys Schatten, assen unser Mittagessen, stürzten uns nochmals ins kühle Nass und stiegen wieder ins Auto. Wir zum Glück mit Klimaanlage, Oli leider ohne. Im Fitzroy River Reserve fanden wir eine günstige Bleibe für eine Nacht. Unglücklicherweise stank der Fluss und mit Baden war nichts mehr. Das kleine Gewitter liess die Temperaturen ein wenig kühler werden, doch wir waren uns einig, dass das Thermometer während der Nacht wohl nicht unter 30 Grad kam… Der Sonnenuntergang, der die Landschaft und den Fluss jedoch in ein unglaubliches rot-violett-blaues Licht tauchte, entschädigte die negativen Punkte.

Morgens um 9 Uhr fuhren wir bei 34 Grad ab. Bei Warrnambool stockten wir unsere Vorräte wieder auf. Wir hörten im Radio von den lodernden Buschbrände in Victoria. Je weiter wir östlich fuhren, desto klarer sahen wir auch die riesige Rauchwolke. Eine spezielle Stimmung lag in der Luft, die Wolken und das Licht schienen uns seltsam und wir sahen noch nie so viele Feuerwehrautos auf den Strassen wie an diesem Tag. Man hatte das Gefühl, alle sind in höchster Bereitschaft. Wir hörten fleissig Radio und lokalisierten den grössten Buschbrand knapp 200 km nördlich von uns. Die Temperaturen sackten in sich zusammen. Nur zwei Stunden nach unserer Abfahrt hatten wir nur noch 23 Grad. Unsere Route führte uns am Wasser entlang, dennoch hielten wir die Rauchwolken in den Augen. Wir erreichten die bekannte Great Ocean Road. Bereits unser erster Stopp mit Sicht auf die Bay of Island versprach uns viel von dieser rauen Küste. Ein weiterer Halt gab es bei der London Bridge, die trotz des Einsturzes vor genau 5 Jahren immer noch sehenswert ist. Bei den 12 Aposteln, die eigentlich gar nicht 12 sind und auch nie gewesen waren, sondern nur so heissen, weil es die Menschen anzieht, machten wir die Mittagspause. Während ich kochte konnten sich die anderen die Helikopter, die am Laufmeter mit Asiaten und Indern starteten und landeten, ansehen. Cédric konnte nicht ganz verstehen, wieso dass anderer Leute diese Rundflüge machen konnten und wir nicht. Er meinte, wir sollen doch auch unser Geld hier abgeben… Die grossartige Meeresstrasse führte uns dann weiter in die Höhe durch den Wald. Durch die wenigen Sonnenstrahlen, die sich heute durchkämpfen können, fiel der ganze Wald in ein rötliches Licht, das uns an wunderschöne Herbsttage erinnern liess. Ein Nebensträsschen brachte uns zurück an den Johanna Strand und einen schönen gratis Stellplatz. Der Strand ist vor allem fürs Surfen bekannt. Internationale Surferwettbewerbe fanden hier schon statt. Vielleicht gerade wegen den vielen Buschbränden war das Farbenspektakel des Sonnenuntergangs heute aussergewöhnlich schön.

Great Ocean 1 Great Ocean 2 Great Ocean 3 Johanna 1 Johanna 2 Johanna 3 Johanna 4