Uluru und Kata Tjuta Nationalpark 6.9.13 (EB)

Wir haben auf einem Rastplatz ca. 20 min von Yulara entfernt übernachtet. Kurz vor Sonnenaufgang standen wir auf, füllten zuerst Charlys Bauch mit teurem Diesel, danach unsere Bäuche mit Swiss Birchermüsli und Blicke auf die Kata Tjuta (Olgas). Die Kata Tjuta sind 36 Sandsteinfelsen, die dicht beieinander liegen, ca. 35 km vom Uluru entfernt. Der grösste Berg, der Mt. Olga ist 546m, fast 200m höher als der Uluru. Kata Tjuta bedeutet viele Köpfe und auch sie sind für die Aborigines von grösster Bedeutung. Wir entschieden uns für die Wanderung durch diese Felskuppeln, da wir schon oft gehört hatten, diese seien schöner und vor allem abwechslungsreicher als der Rundweg um den Uluru. Es war wirklich ein beeindruckender Weg. Wir hatten sogar das Glück ein scheues Känguru mit einem Jungen im Beutel zu sehen. Wegen der Hitze kürzten wir die Wanderung etwas ab. Das Thermometer überschritt die 40 Grad Marke zwar nicht (so heiss hatten wir die letzten zwei Tage), aber dennoch war es deutlich über 30 Grad und sehr heiss zum Wandern. Mit dem Auto fuhren wir dann ein Stück weiter, assen Reissalat und machten uns bereit für den zweiten Marsch. Dieser führte in eine Schlucht hinein und war grösstenteils im Schatten. Zoé entpuppte sich als richtige Wanderin! Bei Cédric spürte man die Müdigkeit zunehmend, doch auch er lief sehr gut für seine kurzen Beine. Nach einer kurzen Rast besuchten wir das Visitor Center, in dem man einiges über die Aborigines erfahren konnte. 1985 wurde das Land an die traditionellen Eigentümer zurückgegeben. Da es aber bereits Nationalpark war, konnte die australische Bundesregierung  es für die nächsten 99 Jahre pachten. Seitdem arbeitet der australische Direktor der Nationalparkverwaltung zusammen mit dem Stamm der Anangu. Man bekommt hier das Gefühl, dass die Zusammenarbeit zwischen Aborigines und weissen Australier gut klappt. Sie lernen beide voneinander. Bisher der erste Ort für uns, wo wir dies sehen können. Bis anhin sahen wir sonst nur verwahrloste, alkoholabhängige Aborigines… Und wenn man liest, was den Aborigines alles angetan wurde, kann man ihre Alkoholsucht verstehen. Wenn ich die Problematik mit Südafrika vergleiche, so scheint es mir, dass die Australier noch ganz am Anfang stehen. In Südafrika werden viele höhere Ämter von Schwarzen und Weissen verwaltet. Hier in Australien sehen wir die Schwarzen nicht einmal in alltäglichen Jobs. Wollen die Aborgines nicht oder werden sie nicht eingestellt??? Viele solche Fragen beschäftigen uns sehr, immer wieder wenn wir Aborigines sehen. Wir hoffen, wir werden auf unserer Reise noch einige Antworten zu diese Thematik finden. Nun aber zurück zu unserem Tag: Die Bitte der Aborigines, den Uluru nicht zu besteigen, respektierten wir natürlich. Ich wunderte mich aber, weshalb sie es nicht einfach verbieten. Viele Touristen klettern tagtäglich hinauf. Die heiligen Stätten jedoch dürfen weder betreten noch fotografiert werden. Eigentlich wollten wir noch zum Uluru hin spazieren. Doch ausser Zoé hatte niemand mehr Lust auf einen weiteren Walk. So grillierten wir ein paar Würstchen und assen bereits unser Nachtessen. Zoé war völlig inspiriert von der Aboriginiekunst und fing an Bilder in den Sand zu zeichnen, ganz nach Aborigine-Art. Auch Cédric liess einige Schlangen im Sand erscheinen. Wir bereiteten uns bald wieder auf dem Parkplatz vor dem Uluru für das Farbenspektakel vor: 2 Bier, 2 Fruchtsäftli und die ganze Familie aufs Autodach, was die Kinder hell begeisterte. Wir begutachteten diesen heiligen Berg und genossen die Ruhe und Vertrautheit, die er ausstrahlte.

Uluru 1 Uluru 9 Uluru 2 Uluru 3 Uluru 5 Uluru 4 Kata Tjuta 4 Kata Tjuta 8 Kata Tjuta 9 Kata Tjuta 7 Kata Tjuta 6 Kata Tjuta 2 Kata Tjuta 3 Kata Tjuta 5 Uluru 8 Kata Tjuta 1 Uluru 7 Uluru 6 Uluru 11 Uluru 10

Finke Gorge Nationalpark 4.-5. 9. 13 (MB)

Uff geschafft! Die erste herausfordernde 4WD Strecke durch teils unwegsames Gelände ist überstanden!!!- Doch nun alles der Reihe nach:

Am Mittwochmorgen starteten wir nach einem Wocheneinkauf in Alice Springs in eine zuvor ausgesuchte Outback-Strecke Richtung Uluru. Tankmöglichkeiten gab es bereits nach etwa 350 Kilometer wieder, sodass wir keine weiteren Kraftstoffreserven mitschleppen mussten (wir schaffen mit einer Tankfüllung hier in Australien normalerweise ca. 800 Kilometer). Mit etwas Glück fanden wir den richtigen Abzweiger, welcher nicht beschildert ist in den Nationalpark Finke Gorge. Hinter uns fuhren zwei Geländewagen mit Offroad-Trailer nach, so dass wir nicht ganz alleine waren. Recht schnell merkten wir, dass diese Strecke welche meistens im Flussbett ist etwas mehr verlangte als angenommen, denn oftmals durchquerten wir tiefe Sand- und Kieselsteinpassagen. Die beiden Fahrzeuge hinter uns hängten wir recht schnell ab, so dass wir ganz alleine unterwegs waren. Ich hatte meinen riesen Spass am Offroadfahren und war immer wieder überrascht wir gut unser Charly die Strecke meisterte. Auf einer Geraden kreuzte uns die Nationalpark Ranchers und gaben uns das Zeichen anzuhalten. Sie fragten uns, ob unser Fahrzeug Allradantrieb habe und ob wir über genügend Bergungsmaterial verfügen, denn weiter vorne kämen tiefe Sanddurchquerungen. Natürlich sind wir genügend ausgerüstet und so wünschen sie uns einen schönen Tag und nahmen die Weiterfahrt auf. Natürlich war ich nun etwas verunsichert, denn ich fand die bis anhin gefahrenen Sandstrecken schon recht herausfordernd!

Bald darauf folgten steile Abstiege gespickt mit grossen Steinen, bei denen unser Unterbodenfahrschutz zum Einsatz kam. Und dann stand ich vor der ersten wirklichen Hürde: Steiler Aufstieg im Tiefsand (man darf also nicht anhalten) und mit grossen Steinen darin, über die man nicht fahren konnte. Auf den ersten Blick glaubte ich nun umkehren zu müssen und deshalb lief ich den Aufstieg zu Fuss ab, um den Untergrund zu ermitteln und eine mögliche Fahrspur zu finden. Alles klappte wie am Schnürchen und unser T5 meisterte auch diesen Abschnitt unglaublich gut. Einmal mehr war ich über unser Auto erstaunt und stolz zugleich!

Nach der Durchquerung der vorgewarnten Sandpiste wurden wir mit einem wunderschönen Schlafplatz belohnt. Es erwartete uns einmal mehr eine bezaubernde Szenerie in der Wildnis mit glanzvollem Sternenmeer. Doch diesmal konnten wir es nicht recht geniessen, denn einerseits brauchten wir eine Menge Diesel mehr als geplant (etwa 22 Liter auf 100 Km statt 10 Liter) und andererseits wussten wir nicht, was diese Strecke morgen noch alles zu bieten hat…

Nachdenklich machte ich frühzeitig ein Feuer um die vielen lästigen Fliegen zu vertreiben, welche ebenfalls der Heiterkeit keinen Gefallen boten. Als die Sonne bereits verschwunden war hörten wir Motorengeräusche. So wie wir vermutet hatten tauchten die beiden Geländewagen, welche uns zu Beginn begleiteten, auf. Wir waren etwas erleichtert nicht ganz alleine zu sein (hätte ich im Traum nie gedacht, dass mich eine Zweisamkeit mit Fremden in der Wildnis erleichtert!), denn mit mehreren zusammen zu fahren gibt Sicherheit.

In einer kurzen Unterhaltung erfuhren wir, dass sie im Sand festfuhren und deshalb so lange hatten. Wie merkten sehr schnell, dass sie über die Strecke und den Nationalpark keine Ahnung hatten, denn sie wussten nicht einmal dass der Weg weiterführt. Nach diesem kurzen Austausch nahmen sie sich gelassen Zeit eine passende Position für den Trailer zu finden und dabei war es bereits Dunkel geworden und man konnte eigentlich nichts mehr sehen. Wir dagegen schauten diesem Spektakel zu und sehnten uns (gerade an diesem Abend) regelrecht nach einem Stück dieser australischen Gelassenheit. Wir machen uns Sorgen über den Weg, obwohl alles super geklappt hatte und sie, die mit Anhänger unterwegs waren, keine Ahnung von Nationalpark hatten und bereits festgefahren waren nahmen alles ganz cool. WIR LERNEN!!!

Am nächsten Morgen nahmen wir uns fest vor alles gelassen anzugehen und das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Die anderen verdrückten sich auf dem gleichen Weg wie sie gekommen waren zurück und wir räumten alles seelenruhig zusammen und brachen auf in die andere Richtung ganz alleine. Zurück im ausgetrockneten Flussbett ging es weiter über das gewohnte Terrain. Unterwegs kamen wir noch einmal einem Übernachtungscamp vorbei und plötzlich standen wir vor einer bis jetzt längsten tiefsandiger Flussbettüberquerung. Mit viel eingeredeter Gelassenheit, fuhr ich vorsichtig mit klopfendem Dieselmotor und Herz darauf los. Als sich meine Pumpe wieder auf Normalpuls einstellen wollte, sah ich hinter dem Gebüsch den steilen Aufstieg aus dem Flussbett natürlich wiederum im Tiefsand. Alles klappte piccobello und ich erfreute mich oben zu sein. Doch gleichzeitig hatte ich ein schlechtes Gewissen gegenüber unserem Charly, dem ich abermals diese Leistung nicht zutraute.

Schon etwas traurig über das Ende des Nationalparks mit seinen schnellen Rennstecken (Durchschnitt 15 Km/h) ging es nun flott weiter in Richtung Uluru. Auf dem Highway nach Yulara, dem Touristendorf gleich neben dem Uluru – Kata Tjuta Nationalpark wimmelt es logischerweise von Touristen. Und wir mit unserem Schweizerkennzeichen sind natürlich regelrecht ausgestellt. So kam es während einem kurzen Rast (mit Weitblick auf den heiligen Berg) dazu, dass unser Auto als Fotomotiv für weitere Schweizertouristen diente. Nach einem kurzen Schwatz, wie es sich gehört fuhren wir weiter zum Nationalpark, um den Sonnenuntergang beim Uluru auf dem Autodach mit erleben zu dürfen, was natürlich ein Muss für Touristen ist.

Fazit über diese zwei Tage im Nationalpark:

Ich freue mich riesig auf das nächste Geländewagenabenteuer, denn im Nachhinein ist es immer super!

Finke Gorge 1 Finke Gorge 3 Finke Gorge 2 Finke Gorge 12 Finke Gorge 11 Finke Gorge 10 Finke Gorge 9 Finke Gorge 7 Finke Gorge 8 Finke Gorge Nachtlager Finke Gorge 6 Mittagsschlaf auf Holperpiste Finke Gorge 5 Finke Gorge 4 Finke Gorge 13