Gefahren: 265 km (26427km)

Wir verliessen das südliche Ende der Welt und hielten bei den nahe gelegenen Thermal Springs. Gegen eine kleine Eintrittsgebühr konnten wir so im 28 Grad warmen Thermalwasserpool umgeben von Regenwald baden. Uns Erwachsenen war es aber dennoch bald zu kalt und wir bevorzugten die heisse Dusche während Zoé und Cédric noch eine Weile im Wasser plantschen. Zoé testete erfolgreich ihre neu gekauften Tauchstäbe. Alle wieder frisch gewaschen spazierten wir durch den schönen Wald und hielten nach Tieren Ausschau. Aber weder Schnabelbiber, Schnabeligel oder Schlangen liessen sich entdecken. Kaum standen wir wieder beim Auto, fing es an zu regnen. Wir wollten unterwegs in einem Restaurant zu Mittag essen. Im kleinen Dover hielten wir beim ehemaligen Postgebäude, das mit Holzofenpizzas warb. Die moderne Einrichtung überraschte uns positiv und obwohl es heute keine Pizzas gab, liessen wir uns an einem Tisch nieder und studierten die Speisekarte. In der Malecke fand Zoé den Kontakt mit einem Mädchen und strahlend meinte sie nach 5 Minuten: „Mami, das ist meine neue beste Freundin!“ Auch wir strahlten übers ganze Gesicht als das Essen kam. Völlig unerwartet entpuppte sich das Restaurant als kleinen Geheimtipp, da alle Menus vorzüglich schmeckten und keinen Vergleich mit sonstiger australische Küche waren.

Wir fuhren weiter Richtung Hartz Mountain Nationalpark. Da es in diesem Gebiet aber keine Übernachtungsmöglichkeit fuhren wir die Strasse bis ans Ende und fanden neben dem Tahune Air Walk ein schönes Nachtcamp. Sofort wurde bei der Grillstelle ein Feuer entfacht und ein Ranger erzählte uns, dass sich hier nachts oft junge Tasmanische Teufel herumtrieben. Wir warteten gespannt bis es Dunkel wurde und spähten während dem Siedlerspiel immer wieder mal zum Fenster raus. Leider sahen wir nichts. Oli meinte dann vor dem ins Bett gehen, dass er mal noch eine Runde drehe. Etwas verwirrt kam er zurück und berichtete uns: „Da vorne hatte es wirklich zwei kleine Teufel… aber die sahen etwas komisch aus. So etwa wie Waschbären.“ Martin und ich machten uns also mit der Taschenlampe bewaffnet auch auf die Suche nach diesen Beuteltieren, die nur auf Tasmanien leben. Wir sahen aber nichts und gingen enttäuscht zurück ins Auto. Kurze Zeit später kam Oli wieder und sagte: „Da vorne, nur wenige Meter vom Auto entfernt ist einer.“ Wir stiegen wieder aus und folgten Olis Taschenlampenlicht. Da, jetzt sahen wir auch einen Kopf. Oli fragte: „Ist das ein Tasmanischer Teufel? „ „Ja, ja das ist einer.“ Wir gingen etwas näher ran. „Der sieht irgendwie aber komisch aus…“ „Ich glaube das ist ein Waschbär“, flüsterte Oli. Ich entgegnete: „Es gibt doch keine Waschbären hier.“ „Aber was ist es dann?“ Und plötzlich fiel es mir ein: „Ein Oppossum!“ Wir mussten lachen. Zu gerne hätten wir den einzigartigen Teufel gesehen!

Am nächsten Morgen merkten wir, dass für alle Wanderungen ab hier Eintritt verlangt wurde. So packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren zu den Arve Falls in den Hartz Mountain Nationalpark. Als wir aus dem Auto stiegen blies uns ein eisiger Wind entgegen. Ich konnte den Schnee schon beinahe riechen. Gut eingepackt liefen wir zum Wasserfall und wieder zurück. Einen kurzen Halt machten wir noch beim Waratah Lookout und fuhren dann viele Höhenmeter hinunter nach Franklin ans Meer. Da erwartete uns ein ungefähr 10 Grad wärmeres Wetter. Während des Mittagessens besprachen wir unsere nächsten Pläne. Spontan entschlossen wir die Fähre nach Bruny Island zu nehmen. Es klappte wie am Schnürchen und einige Stunden später richteten wir unser Nachtlager am Ende des Necks (der schmale Übergang, der die Nord- und Südinseln miteinander verbindet) ein. Inspiriert durch unser Lagerfeuer (und passend zur Schweizer Fasnachtszeit) verkleideten sich unsere Kinder in zwei kleine Piraten.

Thermalpool 1 Wanderung zur Quelle 1 Hartz Mountain NP 1 Waratah Lookout 1 Bruny Island 3 Bruny Island 8 Verbindung Nord-/Südinsel Piraten 2 Piraten! 1