Wir haben auf einem Rastplatz ca. 20 min von Yulara entfernt übernachtet. Kurz vor Sonnenaufgang standen wir auf, füllten zuerst Charlys Bauch mit teurem Diesel, danach unsere Bäuche mit Swiss Birchermüsli und Blicke auf die Kata Tjuta (Olgas). Die Kata Tjuta sind 36 Sandsteinfelsen, die dicht beieinander liegen, ca. 35 km vom Uluru entfernt. Der grösste Berg, der Mt. Olga ist 546m, fast 200m höher als der Uluru. Kata Tjuta bedeutet viele Köpfe und auch sie sind für die Aborigines von grösster Bedeutung. Wir entschieden uns für die Wanderung durch diese Felskuppeln, da wir schon oft gehört hatten, diese seien schöner und vor allem abwechslungsreicher als der Rundweg um den Uluru. Es war wirklich ein beeindruckender Weg. Wir hatten sogar das Glück ein scheues Känguru mit einem Jungen im Beutel zu sehen. Wegen der Hitze kürzten wir die Wanderung etwas ab. Das Thermometer überschritt die 40 Grad Marke zwar nicht (so heiss hatten wir die letzten zwei Tage), aber dennoch war es deutlich über 30 Grad und sehr heiss zum Wandern. Mit dem Auto fuhren wir dann ein Stück weiter, assen Reissalat und machten uns bereit für den zweiten Marsch. Dieser führte in eine Schlucht hinein und war grösstenteils im Schatten. Zoé entpuppte sich als richtige Wanderin! Bei Cédric spürte man die Müdigkeit zunehmend, doch auch er lief sehr gut für seine kurzen Beine. Nach einer kurzen Rast besuchten wir das Visitor Center, in dem man einiges über die Aborigines erfahren konnte. 1985 wurde das Land an die traditionellen Eigentümer zurückgegeben. Da es aber bereits Nationalpark war, konnte die australische Bundesregierung  es für die nächsten 99 Jahre pachten. Seitdem arbeitet der australische Direktor der Nationalparkverwaltung zusammen mit dem Stamm der Anangu. Man bekommt hier das Gefühl, dass die Zusammenarbeit zwischen Aborigines und weissen Australier gut klappt. Sie lernen beide voneinander. Bisher der erste Ort für uns, wo wir dies sehen können. Bis anhin sahen wir sonst nur verwahrloste, alkoholabhängige Aborigines… Und wenn man liest, was den Aborigines alles angetan wurde, kann man ihre Alkoholsucht verstehen. Wenn ich die Problematik mit Südafrika vergleiche, so scheint es mir, dass die Australier noch ganz am Anfang stehen. In Südafrika werden viele höhere Ämter von Schwarzen und Weissen verwaltet. Hier in Australien sehen wir die Schwarzen nicht einmal in alltäglichen Jobs. Wollen die Aborgines nicht oder werden sie nicht eingestellt??? Viele solche Fragen beschäftigen uns sehr, immer wieder wenn wir Aborigines sehen. Wir hoffen, wir werden auf unserer Reise noch einige Antworten zu diese Thematik finden. Nun aber zurück zu unserem Tag: Die Bitte der Aborigines, den Uluru nicht zu besteigen, respektierten wir natürlich. Ich wunderte mich aber, weshalb sie es nicht einfach verbieten. Viele Touristen klettern tagtäglich hinauf. Die heiligen Stätten jedoch dürfen weder betreten noch fotografiert werden. Eigentlich wollten wir noch zum Uluru hin spazieren. Doch ausser Zoé hatte niemand mehr Lust auf einen weiteren Walk. So grillierten wir ein paar Würstchen und assen bereits unser Nachtessen. Zoé war völlig inspiriert von der Aboriginiekunst und fing an Bilder in den Sand zu zeichnen, ganz nach Aborigine-Art. Auch Cédric liess einige Schlangen im Sand erscheinen. Wir bereiteten uns bald wieder auf dem Parkplatz vor dem Uluru für das Farbenspektakel vor: 2 Bier, 2 Fruchtsäftli und die ganze Familie aufs Autodach, was die Kinder hell begeisterte. Wir begutachteten diesen heiligen Berg und genossen die Ruhe und Vertrautheit, die er ausstrahlte.

Uluru 1 Uluru 9 Uluru 2 Uluru 3 Uluru 5 Uluru 4 Kata Tjuta 4 Kata Tjuta 8 Kata Tjuta 9 Kata Tjuta 7 Kata Tjuta 6 Kata Tjuta 2 Kata Tjuta 3 Kata Tjuta 5 Uluru 8 Kata Tjuta 1 Uluru 7 Uluru 6 Uluru 11 Uluru 10

One thought on “Uluru und Kata Tjuta Nationalpark 6.9.13 (EB)

  1. Schön von euch zu lesen. Scheint ja einige Leckerbissen geografischer Art zu haben. Bleibe am Ball!
    Gute Zeit
    Reto Moritzi

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