Gefahren: 276 km (27190km)

Als wir vier Siebenschläfer (oder Cédric und seine drei Siebenschläfer) aufstanden, war Oli mit seiner Tante Emma wie erwartet bereits weg. Unser gemütliches Morgenessen wurde durch einen Ultra-Frühaufsteher gestört, der kurz nach 10 Uhr mit seinem Wohnwagen auf unseren Platz wollte. Aber wir sind ja schnell im Zusammenräumen! Wir wollten auf dem Camping noch unser Gas auffüllen, aber wie ihr ja bereits alle wisst, ist Gas auffüllen in Australien bekanntlich sehr schwierig. Die Dame vom Campingplatz schickte uns zu Rays Outdoor Laden. Dort wäre es bestimmt möglich gewesen, aber der junge Herr vor Ort hatte es entweder noch nie gemacht oder schlichtweg keine Lust dazu. Ohne einen Grund anzugeben ging es heute einfach nicht, aber der Laden vorne in der Ecke könne dies bestimmt…. Wir fuhren in Hobarts Zentrum und fanden nach langem Hin und Her im zweiten möglichen Geschäft einen fähigen Mann, der unsere Gasflasche auffüllen konnte. Juhui!

Da wir die Bergspitze vom Mt. Wellington sehen konnten, respektiv die Wolkendecke sehr hoch war beschlossen wir auf die Spitze des Hausbergs von Hobart zu fahren. Die Aussicht, die uns erwartete war der Hammer! Zum Fotografieren war es leider etwas dunstig. Getankt mit dem wunderschönen Weitblick bauten wir einige Höhenmeter ab für unseren Mittagsrast. Noch einmal fuhren wir durchs Zentrum und dann nach Westen Richtung New Norfolk. Die Fahrt zum Mount Field National Park zog sich in die Länge. Wir wurden aber mit einem schönen Buschcamping belohnt. Kaum angekommen packten wir Bier und Fruchtsäftli ein und marschierten zu den nahe gelegenen Russel Falls. Bei diesem idyllischen Wasserfall stiessen wir auf meine zukünftige Stelle im Rorschacherberg an (ich kriegte am Morgen den positiven Bescheid per Mail). Die Kinder versuchten mit ihren selbstgebastelten Angelruten Fische oder sogar einen Platypus (Schnabelbiber) im Fluss zu fischen…

Am nächsten Morgen standen die Lady Baron Falls auf dem Programm. Unsere zwei kleinen Wandervögel legten ein eiliges Tempo vor. Sehr motiviert und ihre Angelruten mit dabei, düsten sie durch den Wald, in dem wir einige Tasman Podemelon (ganz kleine Bushwallabies) hüpfen sahen. Eine grosse Giftschlange begrüsste unseren männlichen Teil der Familie aus nächster Nähe. Da sie braun war, fragten wir etwas später beim Visitor Center nach und erfuhren dort, dass es ebenfalls eine Tigersnake war. Nach dieser schönen Wanderung genossen wir das warme, sonnige Wetter. Ein Echidna (Schnabeligel) besuchte uns auf unserem Campingplatz und als wir ihm einige Zeit folgten, konnten wir nicht nur seine Buddelaktion beobachten, sondern auch wir er sich ein Schlafplatz suchte und sich im Laub versteckte. Im Visitor Center bekamen unsere Läufer ein Eis und wir guckten uns Fotos vom Tasmanischen Tiger an. Offiziell ist er seit 1937 ausgestorben, als das letzte Exemplar in Hobarts Zoo verstarb. Seither wurden immer wieder Sichtungen gemolden, jedoch konnte nie einen Beweis erstellt werden. So wird gemunkelt, dass irgendwo in der Tasmanischen Wildnis noch so wolfsähnliche Beuteltiger leben… Als es eindunkelte machten wir uns nochmals auf zu den Russel Falls. Ein Platypus wollte sich uns immer noch nicht zeigen, aber nach kurzer Warterei konnten wir kleine Glühwürmchen an den Felsen entdecken. Auf dem Rückweg durch den dunklen Regenwald begleiteten uns ganz viele Opossums, in allen Grössen und drei Farben: braun, grau und schwarz.

Nach dieser tierischen Nacht packten wir unsere sieben Sachen einmal mehr zusammen und fuhren noch etwas weiter in den Nationalpark hinein bzw. hinauf. Die Vegetation änderte sich in bergiges Buschland. Am Dove Lake parkierten wir und spazierten rund um den See. Eigentlich hätten wir gerne eine etwas längere Wanderung unternommen, aber schlussendlich war die kure Variante doch gut, da alle etwas müde waren und die Anstrengung vom vorangegangenen Tag noch in den Beinen spürten. Dazu kam, dass das Wetter plötzlich umschlug und dicke Wolken aufzogen.

Auch bei Oli zeichneten sich dunkle Wolken auf. Per SMS erfuhren wir, dass es um Tante Emma gar nicht gut steht. Scheinbar hat ihr die Trennung von Charly gleich das Herz gebrochen. Das Auto sei im Moment nicht fahrbar. Beide Voderbremsen sind kaputt und die benötigten Teile nicht im Lager. Oli, der sein Rückfahrtticket aufs Festland am Montag hätte, kann seine Emma jedoch erst am Dienstag wieder abholen… Was für ein Pech!

Mountfield NP 1 Mountfield NP 2 Mountfield NP 3 Mountfield NP 4 Aussicht Mt Wellington 1 Aussicht Mt Wellington 2 Aussicht Mt Wellington 3

One thought on “Hobart – Mount Field Nationalpark zurück 6.3. – 9.3.14 (EB)

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