Nach dem Frühstück suchten wir uns ein Taxi, welches mit Taximeter uns zum Stadt-Flughafen brachte. Einmal mehr stellte sich dies nicht einfach heraus, obwohl gesetzlich gesehen alle verpflichtet wären und es auch so auf den Taxis schriftlich steht. Nach langen Verhandlungen fanden wir einen Fahrer, der statt mit Meter uns wenigstens zu einem vernünftigen Preis dahin bringen wollte. Na gut, ehrlich gesagt machte er auf mich nicht gerade den seriösesten Eindruck und als er immer mehr durch kleine Seitensträsschen raste, wusste ich nicht genau was ich davon halten sollte. Als wir beim Palast vorbei kamen und er sich achtungsvoll während der Fahrt vor dem König verbeugte wurde ich schon wieder etwas ruhiger.
Aber meine Unruhe bestätigte sich zum Glück nicht. Wir erreichten den Flughafen, trotz des immensen Verkehrs in Bangkok, sehr schnell und konnten nun unser Gepäckstück aufgeben. Alles lief wie am Schnürchen und ruckzuck sassen wir in einem nigel-nagel neuen Airbus A320. Die Aussicht war während diesem Flug atemberaubend. Nebst dem Ausblick auf die Stadt Bangkok konnten wir die unzähligen Reisfelder sehen und kurz vor der Landung die vielen Frachtschiffe, welche auf dem Weg von Singapur nach Europa waren. Vielleicht war Charly und der Ländi auf einem dieser Schiffe – zeitlich gesehen hätte dies übereinstimmen können.
Ein sehr freundlicher Taxifahrer brachte uns ins Zentrum von Kuala Lumpur, besser gesagt zu unserem Ibis Style Hotel. Dies hatten wir schon lange im Voraus gebucht und erhielten dank unserer Freunde Freis einen Rabatt. Sie waren ebenfalls während ihrer Reise in diesem Hotel und machten den Ländi für die Überfahrt nach Australien bereit.
An unserem ersten Morgen in KL buchten wir uns für den hoteleigenen Transferbus in das Zentrum ein. Wir wollten beim City Centre aussteigen und als das Auto vor dem Gebäude KLCC (Kuala Lumpur City Centre) hielt stiegen wir aus und erhielten den ersten Eindruck dieser riesigen, schier endlosen Shopping Malls. Schnell bemerkten wir, dass wir in der falschen Abteilung gelandet waren, denn Louis Vuitton & Co. entsprach definitiv nicht unserem Budget und Geschmack! So suchten wir uns einen Ausgang aus diesem modernen Shoppingdschungel und versuchten uns mit unserer Stadtplan-Kopie zu orientieren. Wie drehten die Karte von links nach rechts und rechts nach links und wurden einfach nicht schlau, da die Kopie sehr unleserlich und zu klein im Massstab war. Die vielen dicht aneinander gedrängten Wolkenkratzer helfen beim Zurechtkommen auch nicht weiter, dabei wollten wir uns doch an den berühmten Petronas Twintower orientieren. Mit ein paar Schritten versuchte ich den Blickwinkel zu ändern um so vielleicht die Türme zwischen den Häusern sichten zu können, aber auch dies verlief ohne Erfolg. Wir diskutierten aufgeregt und als wir per Zufall nach oben schauten bemerkten wir mit grossem Staunen und aufgerissenen Mäulern, dass wir bereits vor diesem mächtigen Türmen stehen. WOW!!! Jetzt war alles klar, auch warum in dieser Mall so viele exklusive Läden vertreten waren wurde sofort klar. Wir waren also an der falschen Abladestelle ausgestiegen. Jenu so wollten wir mit dem Taxi zum richtigen Ort fahren, da das Gehen in der Hitze schier unmöglich war. Aber auch hier fahren sie nicht gerne mit Taximeter und so liefen wir trotzdem, denn abzocken lassen wollen wir uns auch in Malaysia nicht!
Nach unserer ersten kleinen Sightseeingtour wollten wir zum Schluss vom heutigen Tag kurz durch die Chinatown schlendern. Diese vielen Menschen die einem ansprechen und was verkaufen wollen passten unseren Kindern überhaupt nicht. Begreiflich, denn alle wollten sie berühren oder gar aufheben.
Wieder einmal erwies sich das Finden eines Taxifahrers als sehr schwierig. Nun waren wir auch bereit zu einem angemessenen Preis ohne Meter zufahren. Aber angemessen war was anderes. So beschlossen wir den Zug zu nehmen. In Kuala Lumpur ist jedoch alles so schlecht angeschrieben, dass auch dies nicht ganz einfach war. Und dann begann es noch heftigst zu regnen. Auch das noch! Völlig genervt liefen wir zum nahe gelegenen Busbahnhof, um es noch einmal mit einem Taxi zu versuchen, denn es war unmöglich im Regen zu laufen. Wir merkten schnell, dass von den vielen dort sitzenden bzw. schlafenden Taxifahrer niemand Lust hatte Geld zu verdienen. Oder doch? Immerhin einer wollte uns helfen und bemühte sich die heranfahrenden Taxis zu fragen, ob sie mit Taximeter uns fahren würden. Schon bald darauf erreichten wir völlig müde von unserem erlebnisreichen Tag das Hotel. Da wir mit dem Taximeter hierher zurückkamen, wussten wir ab diesem Zeitpunkt, dass hier wirklich viele Abzocker herumfahren. So hatten wir jeweils das Vierfache des regulären Preises angeboten auf welches sie jedoch selten bis nie eingingen und das acht- bis zehnfache forderten.
Am nächsten Morgen sahen wir die perfekt gelegene Zughaltestelle, über welche man mithilfe einer Brücke, geschützt vom Regen zum Hotel kommt. Also war klar ab diesem Tag kehren wir jeweils mit Zug zurück zum Hotel. Das Hotel ist wirklich sehr empfehlenswert. Sehr gelungen wandelten sie eine ehemalige Fabrik in ein Hotel mit etwa 500 Zimmern um. Die Angestellten sind sehr aufmerksam und so gab es nebst den feinen frischgebackenen, beinahe von uns alleine verdrückten Hiestand Gipfeli, Eiskugeln für die Kinder zum Frühstück vom Chefkoch höchstpersönlich serviert. Mit dem Chefkock kamen wir einige Male ins Gespräch und er realisierte sofort, dass wir Schweizer sind, da er einmal das Wort „Gipfeli“ in unserem Gespräch aufschnappte. Er arbeitete nämlich für 4 Jahre in der Schweiz als Koch und eignete sich dabei das eine oder andere Schweizerdeutsche Wort an.
Die restlichen Tage des Trips in Kuala Lumpur sind schnell erzählt. Neue Kleider kaufen, alte entsorgen, mit einem Hop on-Hop off Bus die Stadt besichtigen und einmal im schönen Stadtpark gleich vor den Petronas Towern mit den Kindern baden gehen.
Die Klimaanlagen machten uns jedoch je länger zu schaffen. So kühlen sie alle Räume auf 17 Grad herunter. Wir waren für diese raschen Temperaturunterschiede nicht geschaffen und so gelangten wir immer mit leicht verschwitzten Shirts vom feuchtheissen Draussen ins kühle Innern. Bald waren wir alle etwas erkältet und dies raubte uns Energie, so dass wir am letzten Tag vor unserer Abreise gar keine Lust für eine weitere Stadtbesichtigung aufbringen konnten. Wir genossen den Pool vom Nachbarhotel und spielten und erholten uns so.