Gefahren: 487 km (23638km)

Am Morgen begrüssten uns einige vereinzelte Regentropfen und die Temperaturen waren nochmals merklich gesunken, so dass wir die langen Hosen auspackten. Wirklich eine komische Vorstellung, dass wir am Morgen davor über 30 Grad hatten und nun gerade mal um die 15!

An diesem Tag wollten wir nur so weit fahren, um die ersten Koalas zu sehen. Sie liessen uns freundlicherweise nicht lange Suchen. Wir erreichten einen grossen Wald mit vielen kahl gefressenen Bäumen und schon bald sahen wir diese niedlichen Tiere schlafend auf den Ästen sitzend in Stellungen, die wir uns nur als sehr unbequem vorstellen können. Es gibt bestimmt Menschen die Verständnis für solche Schlafstellungen haben, die können ja auch ohne weiteres im Stuhl genüsslich einschlafen. 😉

Im selben Wald schnappten wir uns einen Schlafplatz und wieder einmal finden wir es einfach genial hier in Australien, wie gediegen das Campen in der Natur ist. Am Nachmittag erreichten noch einige weitere Naturliebhaber den Campground doch durch die Gebüsche und Bäume ist jeder für sich allein. So konnten wir die dicken Stämme für unsere Hängematte und die Slackline nutzen.

Oftmals dachten wir an die 200 Kilometer entfernten Buschbrände , welche zeitgleich eine Fläche der halben Schweiz zerstörten. Viele Menschen waren denen machtlos ausgestellt und verloren gerade ihr gesamtes Hab und Gut. Am Radio wurde dauernd davon berichtet und auch welche Städte nicht mehr erreichbar waren und die Einwohner deshalb gar nicht mehr nach Hause zurückkehren konnten. Wirklich schlimm!!! Noch unfassbarer fanden wir die Frage einer australischen Familie an diesem Nachmittag, ob wirklich totales Feuerverbot ist… (Die Warnungen und der Rauch am Himmel waren unmöglich zu übersehen!)

Mitten im Wald sorgte auch unser Nummernschild für Aufsehen. Ein Schweizerpaar aus Kriessern fiel das „SG“ auf dem wappenlosen Frontschild auf und musterten unseren Charly nach einem zweiten, eindeutigeren Indiz für „Swissness“.  Wir Eltern befanden uns in einem tiefen Mittagsschlaf, so dass erstmals die Kinder mit den Rheintaler in Kontakt traten. So wie es sich unsere Kinder mittlerweile angewöhnten haben, texteten sie das Paar zu, so dass auch die nun ganz genau Bescheid wissen wo man Opale findet bzw. welche Freunde in der Schweiz ein Baby erwarten…

Am Abend sassen wir gemeinsam mit Marion und Beat zusammen, tranken Bier und Wein und unterhielten uns amüsant bis tief in die Nacht hinein.

Nach einigen Nächten in der Wildnis ohne Dusche, wenig zivilisiertem Komfort und einem leeren Frischwassertank entschieden wir uns einen richtigen Zeltplatz aufzusuchen. Doch an der Great Ocean Road ist dies gar nicht so einfach, da die Sommerferien immer noch andauern und die Preise übertrieben hoch sind. Nach einer hautnahen Begegnung mit einer Koalamutter und deren Jungen, die einen Baumwechsel vor unseren Füssen vornahmen, hielten wir im Städtchen Apollo Bay für den Mittagshalt. Vor unserem Auto kamen wir mit dem örtlichen Bäcker ins Gespräch und nach einem kurzen Smalltalk brachte er uns, so freundlich wie er war, zwei Laib feinstes Vollkornbrot. Wau, das hat dann geschmeckt, nach einem halben Jahr Toastbrot und Weissbrot!

Also fehlte nur noch ein passender Zeltplatz für eine Dusche. Für etwas überteuertes Geld fanden wir dann noch einen letzten Platz auf einem schön gelegenen, mit Felsen umrundeten Zeltplatz.

Nach einer sehr kalten Nacht machten wir uns auf Richtung Melbourne. Den Tag verbrachten wir in Torquay. Die nun weltberühmte Surfermarke „Rip Curl“ nahm in diesem Städtchen mit dem Nähen von ihren Neoprenanzügen den Anfang. Jährlich finden im April Surfmeisterschaften hier statt. Momentan sind die Wellen jedoch noch nicht atemberaubend, so dass sich auch nur Surfanfänger und Badende im Wasser befanden.

Am späten Nachmittag erreichten wir den Big4 Zeltplatz in Melbourne von dem aus wir in den kommenden Tagen die Stadt abwatscheln wollen.

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