Broome – Barn Hill Station 20.9. – 27.9.(MB)

Gefahren: 195 km (9674km)

Nach der ersten Nacht in Broome wollten wir den Cable Beach so richtig geniessen und packten also alle unsere Badesachen zusammen und liefen den Fussmarsch zum Strand hinunter. Dort erwarteten uns riesige Wellen, so dass schwimmen nicht möglich war. Jedoch machte sich in die Wellen stellen und im richtigen Zeitpunkt von den Wellen an den Strand reiten lassen mega Spass. Cédric bevorzugte das „Sändele“  am Strand und so hatten wir alle eine Vormittagsbeschäftigung gefunden. Die heisseste Tageszeit verbrachten wir natürlich im Schatten auf unserem Campingplatz. Immer wieder diskutierten wir, ob wir noch länger auf dem Campingplatz bleiben sollen oder nicht, denn er befand sich nicht direkt am Strand, aber auch nicht in der Stadtnähe. So fanden wir alle, dass es besser ist am nächsten Tag an den Town Beach für eine Nacht zu zügeln. Dort befand sich der Campingplatz am Meer, wo man aber wegen den Crocs nicht baden kann, doch er ist in Stadtnähe. Da Samstag ist können wir auch gleich durch den Wochenendmarkt schlendern bei dem Kunst und Schmuck aus der Region angeboten werden. Eva kauft sich Süsswasserperlen-Ohrenringe, wie es sich gehört in Broome.

Viele Sachen erstaunen uns immer wieder aufs Neue in Australien und so finden wir auch den Unterschied von Ebbe und Flut unglaublich. So können wir am Nachmittag bereits einen ausgedehnten Spaziergang am Strand machen, wo am Morgen noch die tosenden Wellen den Platz einnahmen. Der Übermut zog uns wirklich weit hinaus, so dass wir plötzlich im Schlamm voller Krebsen stecken blieben. Den Kindern gefiel das gar nicht mehr, so dass sie den Stress mit Weinen kompensierten. Wir hingegen kriegten Stress durch ihr Weinen, also kompensierten wir unseren Stress mit Kinder tragen!

Wir hatten den absolut richtigen Zeitpunkt gefunden in Broome zu sein, denn es war Vollmond und so kann man während drei Abenden den Mond über dem Meer aufgehen sehen (Staircase to the moon). Ein wirklich traumhaftes Naturspektakel. Die genaue Zeit des Aufgangs, konnte man anhand der unzähligen Prospekte herauslesen und so richteten wir uns frühzeitig am Strand mit Kamera und Stativ ein. Man könnte meinen die Sonne geht auf: eine tiefrote Kugel erscheint am Horizont und rundherum ein Meer von Sternen. Da hatten wir wirklich Glück zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. Unsere Kinder waren von den ersten Mondstrahlen dermassen Erstaunt, dass sie gleich den Rest des Spektakels verschliefen und wir sie zur unserer Freude ein zweites Mal heute zum Auto tragen durften.

Am nächsten Tag packten wir alles zusammen und genossen noch einmal den schönen Cable Beach. Dabei kam die Flut noch viel höher (Vollmond) als sonst und so wurden wir von den Wellen mehrere Male von unserem Liegeplatz vertrieben. Ein paar Mal erwischte das Wasser auch unsere Badetücher.

Um 14.00 Uhr eröffnet der Wilderness Park in Broome, den ich unbedingt besuchen wollte. Der Park gehört Malcolm Douglas, ein Tierschützer der eine Dokumentarfilmreihe über den Lebensraum in den Kimberley von Mensch und Tier gedreht hatte. Das Kamerateam hatte ihn oftmals auf seinen Touren begleitet, wenn er Salzwasserkrokodile eingefangen hatte, die eine besondere Bedrohung für die Einwohner waren. So konnte er die Tiere vor dem Abschuss bewahren. Vor vielen Jahren hatte ich diese Sendung immer aufmerksam verfolgt und deshalb wollte ich unbedingt diese besonders wilden Tiere besichtigen. Um 15.00 Uhr konnte man mit dem Tierpfleger auf die Fütterungstour gehen und so erfuhr man ganz viel über die Tiere. Es war äusserst spannend und der Respekt vor den Saltys stieg gleich um ein mehrfaches!

Gut gelaunt und im Einklang mit Australien verliessen wir Broome und suchten unterwegs ein Nachtlager am Highway. Ein wunderschöner Sonnenuntergang kündigte die Nacht an. Gemütlich begannen wir unser Abendessen vorzubereiten als bereits die nächste Plage sich bemerkbar machte. Eine Inversion von einer Paarung zwischen Mücke und Fliege belagerte uns. Fluchtartig räumte ich alles zusammen und verschwand schnurstracks im Auto. Doch durch das „Türe auf, Martin rein“ nahm ein Schwarm dieser Plagegeister dies auch gleich als Möglichkeit wahr. Die Hälfte rein in den Nudeltopf, der Rest auf die frisch geschnittenen Tomaten. So gab es doch kein vegetarisches Abendessen und die Geschichte mit dem Einklang, na ja!

So fuhren wir am darauffolgenden Morgen mit dem Klang weiter und fanden zum Glück aber auch bald das „Ein“ wieder, so dass der Einklang wieder komplett war. Am einsamen „Eighty Mile Beach“ fanden wir einen Zeltplatz  mit prächtigster Aussicht auf den Ozean und die roten Küstenfelsen. Wir verliebten uns in diesen Ort und beschlossen nun mal wirklich ein paar Tage auszuspannen. Baden konnte man hier auch, da die Saltys Mangroven brauchen und es hier ausser Felsen und hohe Wellen nichts hat. Jeweils am Abend, wenn die Ebbe schon fortgeschritten ist, tauchen in den hervorkommenden Steinen unzählige kleine Pools auf, welche rege von Krebsen, Muscheln und Fischen bewohnt sind. So waren wir mit kleinen Fische fangen und baden beschäftigt.

An unserem zweiten Tag hier richtete sich neben uns ein CH-Paar ein. Wir treten ein bisschen in Kontakt mit Ihnen und erfahren dies und jenes über die Region und das Land, da sie bereits zum zweiten Mal hier sind. Sie erzählen uns auch wie schwierig die Camper-Übernahme bei Apollo gewesen ist. Das Fahrzeug ist in einem schlechten Zustand (abgefahrene Reifen, Kühlschrank defekt, schlechte Ausrüstung für ein 4WD-Fahrzeug). Sie investierten viel Zeit und Geld für die Übernahme, bzw. bis sie alles so hatten, dass man wirklich Ferien machten konnte. Auf der Gibb River Road ging ihnen ein Reifen kaputt, so dass sie aus dem eigenen Portmonee einen neuen Reifen kaufen mussten. (Apollo verbietet Occasionsreifen zu kaufen, er muss neu sein, obwohl sie alte, schlechte Reifen ausliefern.) Sie sind nicht die ersten die uns Schlechtes über Apollo berichten und so sind wir einerseits froh unser Fahrzeug selbst mitgebracht zu haben und andererseits sind wir nun wirklich vorgewarnt für die Übernahme des Offroaders für meine Eltern in Perth. Wir werden alles gründlich vor Ort testen!

Da die Australier ausschliesslich Toastbrot essen, geniessen wir zwischendurch ein selbstgebackenes Brot. Gerade als ich bei der Grillstelle das Holz anzünden wollte, kam die Campingbesitzerin und erzählte uns wir könnten kein Feuer entfachen, da es schlicht zu trocken und die Buschbrandgefahr zu gross ist. So waren wir recht enttäuscht, denn der Teig wartete schon im Campoven. Zurück am Platz brutzelte das Fleisch eben nun in der Pfanne statt auf dem Grill und den Teig werden wir wohl oder übel wegwerfen müssen. Doch plötzlich klopfte die Dame an der Türe und fand eine Lösung für unser Brot. Ein weiterer Campinggast hat eine selbstgebastelte Konstruktion einer mobilen Grillstelle. So konnten wir kurzer Hand das Brot doch noch im Campoven und mit Hilfe von Brikett backen. Einmal mehr erlebten wir die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Aussies.

Es tut wirklich gut in diesen Tagen einmal auszuspannen, denn das Herumreisen ist, man glaubt es vielleicht kaum, mit der Zeit streng. Die Zeit vergeht auch hier wie im Fluge mit Fussballspielen, Sandburgen bauen, Strandspaziergängen, Berichte schreiben und Bildern bearbeiten. Und nebst dem kann man hier die schöne Küste mit den Farben und dem endlosen Strand in sich aufsaugen!

Morgen geht es dann weiter nach Port Hedland Vorräte auffüllen, um anschliessend ein paar Tage im Karijini Nationalpark etwa dreihundert Kilometer von der Küste entfernt zu verbringen.

Staircase to the moon Wilderness Park 7 Wilderness Park 6 Wilderness Park 5 Wilderness Park 4 Wilderness Park 3 Wilderness Park 2 Wilderness Park 1 Barnhill Station 13 Barnhill Station 12 Barnhill Station 11 Barnhill Station 10 Barnhill Station 9 Barnhill Station 8 Barnhill Station 7 Pools Barnhill Station 6 Apéro-Time Barnhill Station 5 Cédric und Papi Barnhill Station 4 Barnhill Station 3 Barnhill Station 2 Barnhill Station 1

Kununurra – Broome 17. – 19.9.13 (EB)

Gefahren: 946km (9479km)

Da uns der Hidden Valley Caravan Park nicht besonders gefiel, beschlossen wir nach einer Nacht bereits weiter zu fahren. Wir wussten noch nicht genau, wie viel Zeit wir an der Gibb River Road verbringen werden, deshalb kauften wir vorsichtshalber mal für über eine Woche Essen ein. Sehr gespannt und voller Vorfreude machten wir uns auf den Weg, bei dem bald die Asphaltstrasse in eine Holperstrasse wechselte. Mit jedem Kilometer sank jedoch unsere Begeisterung ein wenig. Wir hatten gehofft, dass die Landschaft abwechslungsreicher wird. Ausser dem erinnerten wir uns an die Fotos der Wasserdurchfahrten von Regina und Christian, die letztes Jahr die GRR gefahren sind. Da aber die Regenzeit letztes Jahr fast ausblieb und nun bereits wieder das Ende der Trockenzeit ist, sind alle Flüsse total ausgetrocknet. Charlys Räder wurden nicht ein einziges Mal nass! So fuhren wir also etwas enttäuscht, meistens auch geradeaus. Erst am späten Nachmittag erreichten wir den ersten Abzweiger zur ersten Schlucht, der Barnett River Gorge, dem wir natürlich folgten. Wir fanden ein schönes Plätzchen zum Wildcampieren, das wir für uns ganz alleine hatten. Ein kurzer Fussweg brachte uns zu einem schönen Wasserbecken mit vielen Flughunden. Da weit und breit kein Mensch zu sehen war und keine Tafeln angebracht waren, hatten wir aber etwas Angst ins Wasser zu gehen. Im Führer hatte ich zwar gelesen, dass man hier baden könne und eine Abkühlung wäre uns sehr entgegengekommen, doch es getraute sich niemand hinein. Martin kühlte sich am sicheren Rand mit Wasser ab. In Australien weiss man ja nie was für Tiere einem erwarten…

Auf dem Rückweg schleppten wir Holz, so dass wir bald ein grosses Feuer machen konnten und eine feine Lasagne im Camp Oven brutzeln lassen konnten.

An die Stille haben wir uns bereits gewöhnt. Dennoch genoss ich es nicht mehr so wie anfangs. Ich hatte langsam aber sicher genug von dieser trockenen Landschaft, von dieser Weite und sehnte mich nach Meer und Zivilisation. Dazu kam diese Hitze, die uns zu lahmen Fliegen werden liess. Die kürzesten Fusswege wurden zur Tortur und ich sass am liebsten im klimatisierten Auto, das uns näher zur Westküste brachte. Martin jedoch genoss den Abend unter Sternenhimmel und entfachtem Feuer einmal mehr mit allen Sinnen.

Am nächsten Morgen fuhren wir zur nächsten Schlucht: Galvans Gorge. Wir waren froh, andere Touristen dort anzutreffen so konnten wir uns mit eigenen Augen versichern, dass das Baden ungefährlich ist und stürzten uns ins angenehme Nass. Der Wasserfall, der normalerweise hier hinunterfällt, war wegen der Trockenheit nur ein kleines Rinnsal. Wir assen noch unser Mittagessen und beschlossen dann zur Bell Gorge zu fahren, um uns dort einen Schlafplatz zu suchen. Leider missfiel unser Plan, da tatsächlich diese Strasse wegen Buschbrand geschlossen war. Auch die Strasse zur nächsten Schlucht war zu und so blieb uns nichts anderes übrig als weiterzufahren. Die Idee einen Abstecher zum Mitchell Plateau zu machen, verwarfen wir ziemlich schnell. Ich hatte echt keine Lust mehr in dieser Hitze irgendetwas anzuschauen. Dazu kommt, dass die Wasserfälle wegen der Wasserknappheit momentan nicht sehr imposant sind. Enttäuscht von der Gibb River Road fuhren wir also nun viele Kilometer. In Derby mit Asphaltstrasse unter den Rädern, schauten wir uns den Prison Tree an. Das ist ein ausgehöhlter Baobab-Baum, den sie früher benutzten, um Gefangene festzuhalten. Schade konnten wir unsere zwei kleinen Räuber nicht hineinstecken (natürlich nur für ein Foto!).

Bereits ein zweites Mal mussten wir einen Tankhalt machen, was unserem Portmonnaie immer ein bisschen weh tut. Da wir es nicht mehr vor Sonnenuntergang (hier nun bereits um 17.30 Uhr) nach Broome schafften, hielten wir an einem Rastplatz für eine Übernachtung. Bereits um 7 Uhr waren wir alle schon wacker auf den Beinen und kurz nach 8 Uhr wieder on the road. Nach einer guten Stunde erreichten wir das ersehnte Broome. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt mit einem Halt in einem Outdoorladen, in dem wir einen neuen Stuhl und eine neue Schaufel kauften, suchten wir einen Campingplatz für die nächsten paar Nächte. Der Cable Beach Caravan Park ist zwar nicht gerade günstig, aber sehr schön mit einer riesigen Poolanlage. Hier erholten wir uns zunächst von den letzten drei Wochen, in denen wir Australien von Ost nach West durchquert haben. Ein wunderbares Erlebnis, von dem ich aber genug gekriegt habe und nun verstehe, warum 80 % der Australier an der Küste leben. Nicht nachvollziehbar, was Entdecker durchgemacht haben, als sie solche Durchquerungen zu Fuss meisterten (oder zumindest versuchten). Auch an die Velofahrer, die durchs Outback ziehen, musste ich denken. Wie schaffen sie das nur? Ich komme mit dem Auto bereits an meine Grenzen… Ja, auf jeden Fall schnappten wir unseren Apéro kurz nach 16 Uhr und machten uns auf an den Strand. Und ich glaube, es ist jetzt nicht nur weil wir das Meer vermisst haben und unsere Augen schon lange kein grosses Blau mehr gesehen haben, aber der Cable Beach hier in Broome ist fantastisch und gigantisch. Wir konnten uns kaum satt sehen. Zoé und Cédric, die einfach alles hinnehmen so wie es ist und kein Problem damit hatten, durch die öde Trockenheit zu fahren, tollten sich wie junge Hunde am Strand herum und sprangen über die Wellen. Da sahen wir, wie auch sie das Meer vermisst haben. Glücklich hier am Indischen Ozean zu sein und zu wissen, dass wir noch eine kleine Ewigkeit am Meer entlang reisen werden, schlürften wir unser Bier bzw. Fruchtsäftli. Während die Sonne im Meer versank und den Himmel rot färbte, zogen zwei Kamelkaravanen vorbei. Kaum war die Sonne links verschwunden, zeigte sich ein wunderschöner, grosser Vollmond auf der anderen Seite. So liefen wir zurück zu unserem Charly und konnten uns kaum entscheiden rechts oder links zu schauen.

Charly im Outback Gibb River Road 2 Gibb River Road 1 Gefängnisbaum Sonnenuntergang Cable Beach

Timber Creek – Kununurra 16.9.13 (EB)

Gefahren: 232km (8533km)

Bevor wir losfahren, schnetzeln wir unsere Peperoni in den Reissalat und verschenken restliche Kartoffeln, Zwiebeln und den Knoblauch an unsere Nachbarn. Heute werden wir die Grenze vom Northern Territory zu Western Australia überschreiten und dürfen dabei kein Gemüse, keine Früchte, Nüsse oder Honig importieren.

Die ganze Nacht durch mussten wir den Ventilator laufen lassen und bereits am Morgen kämpfe ich wieder mit der tropischen Hitze.

Kurz vor der Grenze essen wir das Mittagessen. Gespannt auf die Quarantäne halten wir an der Grenze an. Die Autonummer wird registriert, Anzahl Personen aufgeschrieben und die Frage ob wir von den verbotenen Esswaren etwas mitführen. Das war bereits alles. Die Uhren dürfen wir von 13.50 Uhr auf 12.20 Uhr zurückstellen.

Bis nach Kununurra dauert es nicht mehr lange und wir halten als erstes beim Visitor Center an. Martin fragt nach dem Zustand der Gibb River Road, die wir in den nächsten Tagen abfahren möchten. Sie sei sehr gut zu befahren, gegen Ende können Strassen geschlossen sein, wegen Buschbränden. Wir begeben uns auf einen Campingplatz in der Nähe. Der Platz ist etwas schmutzig, hat aber einen schönen Pool in dem wir uns abkühlen.

Mataranka – Timber Creek 15.9.13 (EB)

Nach einem ausgiebigen Bad in der herrlichen Oase gaben wir uns zurück auf den Stuart Highway. In Kathrine gab es eine Tank- und Einkaufspause. Froh, endlich diese öde gerade Strasse verlassen zu können, bogen wir ab auf den Victoria Highway in westlicher Richtung. Aber weder die Strasse noch die Landschaft wurde abwechslungsreicher… Bei knapp 40 Grad fuhren wir bis Timber Creek und kamen gerade rechtzeitig zur Krokodilfütterung auf dem Campingplatz. Im Fluss leben viele Süsswasserkrokodile und jeden Abend um 17 Uhr bekommen sie ein paar Happen Fleisch. Es hat uns sehr gefreut, endlich und auf sicherem Terrain, diese Tiere beobachten zu können. Obwohl die Süsswasserkrokodile für die Menschen nicht gefährlich sind, hielt ich die Kinder ziemlich krampfhaft fest. J Zudem konnten wir hier auf dem Campingplatz auch die Flughunde aus nächster Nähe sehen. Es ist witzig, wie sie sich festkrallen und miteinander raufen. Vergeblich warteten wir auf eine nächtliche Abkühlung…

Timber Creek 1 Timber Creek 2 Timber Creek 3 Timber Creek 4  Timber Creek 7 Timber Creek 6 Timber Creek 5

Daly Waters- Mataranka 13. – 14. 9. 13 (EB)

Nach einem gemütlichen Pancakes-Frühstück machen wir uns weiter auf unseren Weg. Bis nach Mataranka dauert es zwar nur etwas mehr als eine Stunde, dennoch haben wir langsam genug von diesen Weiten Australiens. Die Autofahrt ist sehr öde. Zum Glück machen es Zoé und Cédric so gut. Nach der geraden, langweiligen Fahrt werden wir jedoch mit einem kleinen Paradies verwöhnt. Mitten in dieser Baumwüste landen wir in einer grünen Oase mit einer palmenumgebenen warmen Wasserquelle. Die Quelle sprudelt etwa 34 Grad warmes Wasser hinaus und einige Meter weiter unten wurde ein sehr schöner grosser Pool angelegt. Er diente im zweiten Weltkrieg (nur!) den Offizieren als Erholung. Der Pool liegt im Elsey Nationalpark, der wiederum Heimat von etwa 250’000 Flughunden (Flying Fox) ist. Momentan sind sie aber nicht im Wald, was unser Glück ist. Sie werden Ende des Monats erwartet und der Nationalpark wird dann gesperrt. Da es so viele Flughunde sind, brechen dauernd Palmenblätter ab, was zu gefährlich für Fussgänger wäre.  Wir können sie dennoch beobachten, da sie kurz vor 19 Uhr über uns hinwegfliegen. Was für ein Schauspiel! Der Campingplatz liegt nur etwa 100 Meter von der warmen Quelle entfernt. Das  Wetter ist so heiss, dass wir 2 Tage sozusagen im Wasser verbringen. Zoé hat nun definitiv das Schwimmen und Tauchen entdeckt. Die Schwimmflügeli können wir wegwerfen.

Gleich bei unserer Ankunft treffen wir im Pool auf das Südafrikanische Paar. Es freut uns sehr, bekannte Gesichter wiederzusehen. Wir sprechen über unsere Eindrücke der Aborigines und sind erstaunt, dass es für sie sehr ähnlich wirkt, trotz des unterschiedlichen Hintergrundes (Europäer und Südafrikaner). Ihnen wurde erzählt, dass die Aborigines nicht arbeiten wollen. Sie bekommen vom Staat Geld und ein Auto. Auch über die Situation in Südafrika können sie natürlich viel Interessantes erzählen und da die Frau die ersten 12 Jahre in Deutschland aufgewachsen ist somit deutsch spricht, verstehe ich zur Abwechslung auch wieder mal alles genau. Ihre Reise geht nun wieder zurück nach Brisbane. Nach 3 Monate Deutschland und 3 Monate Australien freuen sie sich nun riesig wieder zurück nach Südafrika auf ihre Farm gehen zu können. Wir geben ihnen unsere Adresse und hoffen, sie werden bei ihrer nächsten Deutschlandreise einen Abstecher in die Schweiz machen.

Auch ein Gespräch mit einem ursprünglich ungarischen Paar, das seit rund 50 Jahren in Südaustralien lebt, gibt uns Aufschlüsse über das Urvolk. Sie erzählen uns, dass die Situation seit ihrem letzten Besuch in Alice Springs sich stark verbessert hat. Früher haben viele Aborigines besoffen am Strassenrand gelegen, ausserdem haben sehr viele gebettelt. Das Paar bestätigt, dass es genügend Jobs gäbe, aber die meisten nicht arbeiten möchten.

Abends knistert bei uns das Lagerfeuer. Zwei Wallabies gesellen sich zu uns und hoffen wahrscheinlich auf Futter. Sie wissen nicht, dass wir gerade leckeres Kängurufleisch grilliert hatten… Am Morgen fotografierte ein Nachbar Zoé und Cédric mit einem Känguru und brachte uns die Fotos.

Mataranka 1 Mataranka 2 Mataranka 3 Mataranka 4 Mataranka 5 Mataranka 6 Mataranka 7 Mataranka 8 Mataranka 9 Mataranka 10

 

 

Alice Springs – Taylor Creek 11.9.13 (EB)

Als wir letzte Woche in Alice Springs ankamen, schrieb ich einer Aborignial-Schule, die es hier in der Stadt gibt ein E-Mail. Die Yipirinya School wird von 150 Aboriginal-Kindern im Alter zwischen 6 bis 14 Jahren besucht. Im Mittelpunkt stehen die traditionellen Sitten und Bräuche sowie die Sprache der Ureinwohner. Dazu haben sie aber auch Fächer wie Englisch, Mathematik und Physik. Jeden Mittwoch gehen sie in den Busch hinaus und die Buben lernen die richtige Handhabung von Bumerang und Speeren während die Mädchen lernen Bush Food zu finden und zubereiten. Sehr gerne hätten wir nähere Einblicke in diese Schule bekommen und einen Besuch gemacht. Leider haben wir Alice Springs heute verlassen ohne eine Antwort von ihnen bekommen zu haben. Bevor wir uns auf den Stuart Highway Richtung Norden begaben, machten wir noch einen kleinen Umweg über die East MacDonnall Ranges. Wir hielten bei Emily und Jesse Gap und suchten die Felsmalereien der Aboriginals. Die Hitze und die vielen Fliegen hinderten uns daran, noch weiter bis zur Trephina Schlucht zu fahren. Wenn wir jemals gesagt hatten, Zuhause im Hinterhof hätte es viele Fliegen, dann nehmen wir das seit dieser Woche wieder zurück!

Den Nachmittag verbrachten wir auf dem Stuart Highway. Die gut ausgebaute Strasse geht fast immer gerade aus. Abwechslung bringen vor allem die langen Roadtrains. Auf einem Rastplatz richteten wir uns für die kommende Nacht ein und sahen der untergehenden Sonne zu.

Felsmalereien

Taylor Creek – Daly Waters 12.9.13 (EB)

Da wir gestern Abend bemerkten, dass wir gar nicht mehr weit von den Devil Marbles entfernt sind, stellten wir unseren Wecker auf 5 Uhr. Die Kinder lassen wir im Bett schlafen während wir die knappe Stunde in der Dunkelheit dem Stuart Highway folgen. Rechtzeitig zum Sonnenaufgang und somit mit einem prächtigen Farbenspiel können wir so die kuriosen Steinkugeln bewundern. Die Fliegen zwangen uns bereits wieder das Frühstück im Auto zu nehmen. Da es in der Nacht nicht mehr so schön abkühlt ist es schon wieder sehr heiss. Im gut klimatisierten Auto schnetzeln wir einen Kilometer nach dem anderen. Ein paar Termitenhügeln, die mit T-Shirts überzogen sind, bringen ein wenig Abwechslung. Zweimal überholen wir einen Velofahrer. Da wir letzten Frühling das Buch von D. K. gelesen haben, der mit dem Velo Australien durchquerte und in dieser Hitze bis zu 30 Liter Wasser täglich trinken musste, halten wir jeweils an und fragen, ob sie Wasser wollen. Beide Fahrer lehnen aber dankend ab. Wir fahren bis zum legendären Daly Waters Pub. Da hatte man das Gefühl, fast alleine auf dem Stuart Highway zu fahren und plötzlich ist da in einem Kaff mit ein paar Blechhäusern ein Pub und ein Campingplatz mit vielen Leuten. Eine spezielle Stimmung. Speziell ist auch das Pub. Das Innere wird mit allen möglichen Sachen geschmückt, was die Vorbeireisenden spenden: von Fotos, Visistenkarten, Abzeichen und Noten aus aller Welt über Hüte, T-Shirts, BHs, Unterhosen, FlipFlops, Pfannen und Autoschildern. Auch ich lasse meinen Lehrerausweis hier am Tresen. Der Pub ist seit 1930 in Betrieb und gilt als ältester im Northern Territory. Wir kühlen uns noch kurz im etwas schmuddeligen Pool ab. Zu unserer Freude machen Zoés Schwimm- und Tauchversuche Fortschritte. Dann geniessen wir einen typischen australischen Abend. Wir bekommen 2 frische Grill-Beefsteaks serviert, dazu können wir uns am leckeren Salatbuffet bedienen und australischer Livemusik lauschen.

Devil Marbles 1 Devil Marbles 5 Devil Marbles 4 Devil Marbles 3 Devil Marbles 2 Royal Flying Doctor Service Daly Waters 1 Daly Waters 8 Daly Waters 7 Daly Waters 6 Daly Waters 5 Daly Waters 4 Daly Waters 3 Daly Waters 2

 

Alice Springs 8. – 10.9.13 (EB)

Die Tage im Herzen Australiens gingen schnell vorbei. Am Sonntag genossen wir einen Ruhetag am schönen Campingpool. Neben lesen, baden, schwimmen üben und viel spielen, machten wir einen Pizzateig für den Abend. Dank dem vielen Uno spielen hat Cédric in der Zwischenzeit die Farben kennen gelernt. Leider führte plötzlich eine Ameisenstrasse durch unseren Charly hindurch, was mich gar nicht erfreute. So verging auch einige Zeit mit Ameisen jagen… Zoé wurde beim Baden von einer Wespe gestochen. Letzte Woche mussten wir ihr bereits unter grossem Geschrei eine Zecke entfernen. Die Pizza auf dem Grill gelang uns ganz gut und während wir unsere Bäuche vollschlugen, unterhielten wir uns mit einem Neuseeländer, der hier in Alice Springs arbeitet. Er arbeitet jeweils in Australien und geht dann für einige Monate zurück nach Neuseeland um Ferien zu machen.

Montag war unser Haushaltstag. Wäsche wurde gewaschen, das Auto innen und aussen geputzt (auf staubsaugen mit Vanille-, Erdbeer-, Kirsche- oder Zitronengeschmack haben wir verzichtet) und der Wocheneinkauf getätigt. Danach gab es eine Abkühlung im Pool. Kurz vor Sonnenuntergang unternahmen wir einen Spaziergang. Die junge Dame, die uns letzte Woche die School of the Air näher gebracht hatte, hatte uns erzählt, dass am Rande der MacDonnall Ranges Felsenkängurus zu sehen sind, die man sogar füttern könne. Beim Heavytree Cap Camping gleich um die Ecke sind die letzten Felsen der East MacDonnall zu sehen und nach kurzem Suchen fanden wir den Wallaby Feeding Point. Das Futter konnte man für 1 AUD bei der Reception kaufen. Als wir ankamen, waren bereits ca. 20 kleine Rockwallabies hier, die sehr zutraulich und verfressen waren. Es war ein absolutes Highlight diese Tiere aus der freien Wildbahn aus nächster Nähe zu beobachten und sogar zu streicheln. Wir staunten, wie sie problemlos und schnell von Stein zu Stein hüpften. Wie Steinböcke sprangen sie die Felswände hinauf und hinab. Eines hatte sogar ein „Joey“ im Beutel. Zoé konnte kaum genug kriegen, am liebsten hätte sie so ein kleines Känguru mitgenommen. Wir beschlossen eine Nacht länger auf dem Campingplatz zu bleiben, um am nächsten Abend nochmals hierher zu kommen. Den nächsten Tag füllten wir mit einem Besuch im Desert Park, 6km ausserhalb von Alice Springs. Um der Hitze etwas aus dem Weg zu gehen wollten wir bereits um 6 Uhr aufstehen. Schlussendlich wurde es doch 7 Uhr, aber es ging etwas Wind, so dass wir es in den Wüstenpark wagten. Hier wird einem anschaulich die Fauna und Flora des Outbacks näher gebracht. Der Park ist in 3 Teile unterteilt: Waldwüste, Sandwüste und Wüstenfluss. Es wird einem bewusst, wie vielfältig und abwechslungsreich Wüste sein kann und was für Wunder sie besitzt. Zuerst hörten wir einem Aboriginal zu, der uns viel Interessantes über seine Kultur erzählte. Er zeigte uns eine Karte mit allen verschiedenen Aboriginesstämmen und wir erfuhren, dass sie alle eine ganz eigene Sprache sprechen. In ihrem Land zogen sie immer wieder auf demselben Weg im Kreis umher. Er zeigte uns traditionelles Werkzeug und klärte uns über das Klischee des Didjeridoos auf. Das Musikinstrument, das immer wieder mit Aborigines in Zusammenhang gebracht wird, werde nur von einigen Stämmen im Norden Australiens gespielt. Er selber könne das nicht spielen und findet es absurd, wenn Alice Springs mit Didjeridoos wirbt. Er sprach auch schön über den neuen Weg, den Aborigines nun zusammen mit den weissen Australiern gehen müssen. Ein Zurück sei nicht mehr möglich und es sei die Zeit gekommen, in der die Weissen auch von ihrem Weg abgerückt sind, so dass gemeinsam ein neuer Mittelweg erschaffen werden kann. Nach seinem Vortrag waren wir positiv gestellt, dies in näherer Zukunft noch erleben zu dürfen. Eine weitere Attraktion wartete bereits: die Vogelschau. Auch dieser Mann verstand es zusammen mit den Vögeln eine gute und abwechslungsreiche Show zu bieten. Nach einem Spaziergang durch die Wüstenlandschaften und Besuch bei Kängurus und vielen Vogelvolieren begaben wir uns ins Nocturnal House. Hier hatten wir die Gelegenheit, die nachtaktiven Tiere des Outbacks zu beobachten, was Zoé und Cédric hell begeisterte. Den Dokumentarfilm im Kinostudio verpassten wir leider. Als es zu heiss wurde, fuhren wir zurück zum Campingpool und am späten Nachmittag schlenderten wir wie geplant zu den süssen Wallabies. Sehr überrascht waren wir, als ein deutsch-schweizerisches Paar mit dem wir den zweiten Sonnenuntergang am Uluru bestaunten, am Känguru füttern war. Es ist ein lustiges Paar (sie 55, er 60) aus München, die ihre Pensionierung mir einer 3-monatigen Australienreise einläuten. Da wir genau die entgegengesetzte Route unternehmen, gab es viele Tipps auszutauschen. Obwohl heute deutlich mehr Leute hier waren, hatten wir wieder das Glück eine Mutter mit ihrem Jungen zu sehen. Ausserdem sahen wir eine zweite Känguruart, die einiges grösser, aber auch viel scheuer war. Sie blieben auf ihren Felsen oben und beobachteten das Treiben der Touristen.

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Uluru und Kata Tjuta Nationalpark – Alice Springs 7.9.13 (EB)

Zurück nach Alice Springs nehmen wir diesmal die kürzeste Route über asphaltierte Highways. Bei einer Tankstelle, bei der Emus gehalten werden, treffen wir auf ein Südafrikanisches-Deutsches Paar, das wir bereits in Mt. Isa kennengelernt hatten. Sie sind auch auf dem Rückweg nach Alice Springs und erzählen uns vom G’day Mate Campingplatz. Der sei günstiger als die anderen Campingplätze und habe auch alles inklusive Pool. Wir machen aber zuerst noch einen Abstecher ins Rainbow Valley. Abgesehen vom schönen Namen, haben wir gelesen, dass man Felsmalereien besichtigen könne. Eine unbefestigte Strasse, dich ich diesmal fuhr, brachte uns zu den farbigen Felsen, die aus braunen, roten, gelben und weissen Steinen bestehen. Wenn in der Regenzeit davor noch ein blauer See schimmert, weiss man sofort weshalb es Regenbogental heisst. So schön wie es auf den ersten Blick auch aussah, trübte sich die Stimmung sobald man das Auto verliess: die Fliegen sind auch hier! Unser Versuch draussen bei den schön angelegten Picknickplätze Mittag zu essen, scheitert kläglich. Das Spiegelei färbt sich sofort schwarz und es ist unmöglich etwas ohne Fliegen in den Mund zu nehmen. So verziehen wir uns ganz schnell ins heisse Auto, lassen den Motor und die Klimaanlage laufen. Für den Spaziergang bewaffnen wir uns mit den Kopffliegennetzen. Leider können wir keine Felsmalereien sehen. Die sind nur in geführten Touren zusammen mit Aborigines zugänglich. Beim Zurückfahren flitzt ein Dingo vor uns über die Strasse. Nach einer guten Autostunde erreichen wir zum zweiten Mal Alice Springs. Den empfohlenen Campingplatz finden wir schnell. Alle Plätze sind besetzt, aber wir können auf einem Stellplatz im hinteren Bereich unser Auto hinstellen.

DSC_5553-2 Fliegen 3 Fliegen 2 Mushroomrock Frühling kommt! Fliegen 1 Rainbow Valley 1

 

Uluru und Kata Tjuta Nationalpark 6.9.13 (EB)

Wir haben auf einem Rastplatz ca. 20 min von Yulara entfernt übernachtet. Kurz vor Sonnenaufgang standen wir auf, füllten zuerst Charlys Bauch mit teurem Diesel, danach unsere Bäuche mit Swiss Birchermüsli und Blicke auf die Kata Tjuta (Olgas). Die Kata Tjuta sind 36 Sandsteinfelsen, die dicht beieinander liegen, ca. 35 km vom Uluru entfernt. Der grösste Berg, der Mt. Olga ist 546m, fast 200m höher als der Uluru. Kata Tjuta bedeutet viele Köpfe und auch sie sind für die Aborigines von grösster Bedeutung. Wir entschieden uns für die Wanderung durch diese Felskuppeln, da wir schon oft gehört hatten, diese seien schöner und vor allem abwechslungsreicher als der Rundweg um den Uluru. Es war wirklich ein beeindruckender Weg. Wir hatten sogar das Glück ein scheues Känguru mit einem Jungen im Beutel zu sehen. Wegen der Hitze kürzten wir die Wanderung etwas ab. Das Thermometer überschritt die 40 Grad Marke zwar nicht (so heiss hatten wir die letzten zwei Tage), aber dennoch war es deutlich über 30 Grad und sehr heiss zum Wandern. Mit dem Auto fuhren wir dann ein Stück weiter, assen Reissalat und machten uns bereit für den zweiten Marsch. Dieser führte in eine Schlucht hinein und war grösstenteils im Schatten. Zoé entpuppte sich als richtige Wanderin! Bei Cédric spürte man die Müdigkeit zunehmend, doch auch er lief sehr gut für seine kurzen Beine. Nach einer kurzen Rast besuchten wir das Visitor Center, in dem man einiges über die Aborigines erfahren konnte. 1985 wurde das Land an die traditionellen Eigentümer zurückgegeben. Da es aber bereits Nationalpark war, konnte die australische Bundesregierung  es für die nächsten 99 Jahre pachten. Seitdem arbeitet der australische Direktor der Nationalparkverwaltung zusammen mit dem Stamm der Anangu. Man bekommt hier das Gefühl, dass die Zusammenarbeit zwischen Aborigines und weissen Australier gut klappt. Sie lernen beide voneinander. Bisher der erste Ort für uns, wo wir dies sehen können. Bis anhin sahen wir sonst nur verwahrloste, alkoholabhängige Aborigines… Und wenn man liest, was den Aborigines alles angetan wurde, kann man ihre Alkoholsucht verstehen. Wenn ich die Problematik mit Südafrika vergleiche, so scheint es mir, dass die Australier noch ganz am Anfang stehen. In Südafrika werden viele höhere Ämter von Schwarzen und Weissen verwaltet. Hier in Australien sehen wir die Schwarzen nicht einmal in alltäglichen Jobs. Wollen die Aborgines nicht oder werden sie nicht eingestellt??? Viele solche Fragen beschäftigen uns sehr, immer wieder wenn wir Aborigines sehen. Wir hoffen, wir werden auf unserer Reise noch einige Antworten zu diese Thematik finden. Nun aber zurück zu unserem Tag: Die Bitte der Aborigines, den Uluru nicht zu besteigen, respektierten wir natürlich. Ich wunderte mich aber, weshalb sie es nicht einfach verbieten. Viele Touristen klettern tagtäglich hinauf. Die heiligen Stätten jedoch dürfen weder betreten noch fotografiert werden. Eigentlich wollten wir noch zum Uluru hin spazieren. Doch ausser Zoé hatte niemand mehr Lust auf einen weiteren Walk. So grillierten wir ein paar Würstchen und assen bereits unser Nachtessen. Zoé war völlig inspiriert von der Aboriginiekunst und fing an Bilder in den Sand zu zeichnen, ganz nach Aborigine-Art. Auch Cédric liess einige Schlangen im Sand erscheinen. Wir bereiteten uns bald wieder auf dem Parkplatz vor dem Uluru für das Farbenspektakel vor: 2 Bier, 2 Fruchtsäftli und die ganze Familie aufs Autodach, was die Kinder hell begeisterte. Wir begutachteten diesen heiligen Berg und genossen die Ruhe und Vertrautheit, die er ausstrahlte.

Uluru 1 Uluru 9 Uluru 2 Uluru 3 Uluru 5 Uluru 4 Kata Tjuta 4 Kata Tjuta 8 Kata Tjuta 9 Kata Tjuta 7 Kata Tjuta 6 Kata Tjuta 2 Kata Tjuta 3 Kata Tjuta 5 Uluru 8 Kata Tjuta 1 Uluru 7 Uluru 6 Uluru 11 Uluru 10